Seine Stimme ist eine der bekanntesten Deutschlands: Engelbert von Nordhausen ist der ikonische Synchronsprecher von Samuel L. Jackson und Bill Cosby.
Seit fast 30 Jahren leiht Engelbert von Nordhausen sein markantes Timbre dem legendären Samuel L. Jackson – darunter Filmklassiker wie „Stirb langsam - Jetzt erst recht“ (1995), „Shaft - Noch Fragen?“ (2000) und „The Hateful 8“ (2015). Mit der Rolle des Geheimdienstleiters Nick Fury vertont Engelbert von Nordhausen den Hollywoodstar immer häufiger im Universum von Marvel. Kürzlich zum Beispiel als Protagonist der Serie „Secret Invasion“ (2023), die von Furys Kampf mit gestaltwandelnden Verschwörern erzählt. Darüber hinaus vertonte er Bill Cosby, etwa in dessen Paraderolle als Dr. Heathcliff „Cliff“ Huxtable in der „Bill Cosby Show“ (1984-1992). Neben dem „größten Fernsehvater aller Zeiten“ spricht er seit den 1990ern auch zwei animierte Kultcharaktere, die Zeichentrickfiguren Fred Feuerstein und Quack, den Bruchpiloten von „DuckTales - Neues aus Entenhausen“. Für die populäre Zombiewelt von „The Walking Dead“ und Spinoff „Fear the Walking Dead“ schlüpft der 75-Jährige akustisch in die Rolle des Ex-Soldat Morgan Jones (gespielt von Lennie James). Verheiratet ist Engelbert von Nordhausen mit der Tonmeisterin und Sprecherin Bettina von Nordhausen.
Hier geht’s zu unserem exklusiven Interview mit der Synchronkoryphäe Engelbert von Nordhausen:
Samuel L. Jackson ist einer der meistbeschäftigten Schauspieler Hollywoods. Bis zum Jahr 2000 hatte er eine Vielzahl von unterschiedlichen Synchronstimmen, u. a. Thomas Petruo (Jackie Brown), Roland Nitschke (Jurassic Park), Helmut Krauss (Pulp Fiction), Roland Hemmo (Rules – Sekunden der Entscheidung), Leon Boden (Verhandlungssache), Oliver Stritzel (Sphere – Die Macht aus dem All) oder Lutz Riedel (187 – Eine tödliche Zahl). Durchgesetzt hat sich schließlich Engelbert von Nordhausen, der Jackson das erste Mal im Film „Stirb Langsam 3 – Jetzt erst recht“ synchronisierte. Warum hat man sich für ihn entscheiden?
Nun, im Interview begründet Engelbert die Entscheidung so: „Ich denke, weil ich am besten die Lässigkeit von ihm rübergebracht habe“
Engelbert hat also die nötige Coolness, die lässige, aber dennoch deutliche und akzentuierte Sprechhaltung, die ideal auf Jackson passt. Das beweist er sehr populär als Nick Fury in den Avengers-Filmen von Marvel, aber auch in zahlreichen anderen Rollen.
Wie lässig kann ein Cop sein? Engelbert von Nordhausen macht keine Gefangenen. Hier im Ausschnitt zu Shaft (2000) – einer seiner ersten Filme als Hauptstimme von Samuel L. Jackson:
Und hier dieselbe Szene aus "Shaft" im amerikanischen Original:
Ein Idol fällt tief – wer hätte gedacht, dass Bill Cosby, der mit seiner Stand-Up Comedy Millionen Amerikaner begeisterte und in der Sitcom „The Bill Cosby Show“ schließlich Zuschauer weltweit, ein notorischer Vergewaltiger ist? Ich glaube, es gibt kaum jemanden, der die Cosby-Show nicht gern gesehen hat, wenn sie im Fernsehen lief. Und sie ist immer noch gut. Und sehr witzig. Allerdings lässt sich der Beigeschmack von Cosbys Verbrechen nur schwer ignorieren. Sein Einfluss auf Generationen von US-Comedians, die bis heute die Entertainment-Landschaft prägen, allerdings auch nicht. Es ist eine Krux – wo beginnt der Künstler, wo der Psychopath? Und darf man über einen Vergewaltiger lachen, weil er einfach auch ein großartiger Comedian und Schauspieler ist?
Diese Szene ist einfach großartig – und Bill Cosby war auch zu dieser Zeit ein Vergewaltiger. Die Dialektik macht auch vor Helden der Kindheit nicht halt:
Quack, der Bruchpilot, hatte seine ersten Auftritte in der Trickserie „Ducktales“. Engelbert von Nordhausen verstellte seine Stimme maßgeblich, um den quieksigen Ton der Originalvorlage gerecht zu werden. Obwohl viele Disney-Charaktere aus Entenhausen im Original andere Namen haben als in der deutschen Übersetzung (Dagobert Duck heißt im Original "Scrooge McDuck"), behielt Quack seinen Namen, der im Original "Launchpad McQuack" lautet. 2017 Soll die Serie „Ducktales“ neu aufgelegt werden. Wie die Synchronbesetzung aussieht, ist noch nicht bekannt.
Hier offizielles Disney-Portrait von Quack, dem Bruchpiloten:
Der Zusatz „Bruchpilot“ stammt wohl aus einem Heinz Rühmann-Film von 1941. Dieser hieß „Quax – Der Bruchpilot“ und ist eine leichte Komödie auf einen Flugschüler namens Otto Groschenbügel, gespielt von Rühmann. Aufgrund der Pilotenknappheit während des Krieges flog Rühmann selbst die Flugszenen. "Eine wahre Quelle der Heiterkeit", wie es der Trailer verspricht?
Damit wirst du monatlich über die neuesten Blogbeiträge informiert.
Melde dich jetzt an!
Vielen Dank für deine Anmeldung.
Das Team der
Media Paten
Unser Business sind Ton und Tonrechte. In diesem Themenbereich geben wir Hilfestellung für eigene Projekte und erläutern technische, rechtliche und psychologische Hintergründe.
Die Familie der Media Paten hat eine Leidenschaft: den Ton. Diese Leidenschaft teilen wir mit vielen Leuten da draußen, die im Herzen mit zur Familie gehören. In diesem Themenbereich nehmen wir uns Zeit für die Familie der Tonbegeisterten, lassen unsere Leidenschaft aufflammen, geben Einblicke hinter die Kulissen und zeigen, was mit Ton alles möglich ist.
Die Media Paten lieben Synchron! In dieser Rubrik stellen wir einzelne Sprecher persönlich vor und beleuchten Ihre Arbeit in der Branche.
Abteilung Lachen! Selbst kreierte Comedy, Idee, Script, Grafik, Umsetzung.
Ja genau, den Film hat doch der Typ ohne Haare synchronisiert oder war das der Andere? Wenn Sie´s wüssten würden Sie das hier vielleicht gar nicht lesen! Hier bekommen Sie ein Blick hinter die Kulissen, Hintergrundinfos und Synchroninterviews mit bekannten Synchronsprechern und Stimmen.