Marco Kröger begann seine Karriere im klassischen Schauspiel. Ende der 70er Jahre wurde er für den Film entdeckt. Er landete gleich einen ziemlichen Volltreffer: Im Drama „Die erste Polka“ von 1978 spielte er die Hauptrolle. Der Film von Klaus Emmerich wurde auf der Berlinale im Wettbewerb gezeigt. Kameramann war der spätere Hollywoodkameramann Michael Ballhaus, der für Scorsese, Coppola und auch Fassbinder drehte. Daraufhin drehte Marco Kröger in den 80er Jahren für zahlreiche Filme, sowohl Kino als auch Fernsehen und war ebenso in Fernsehserien vertreten.
Als Synchronsprecher kennt man ihn vor allem als Stimme von Liev Schreiber. Den US-amerikanischen Tony-Preisträger vertont er vor allem in seiner Polit-Thriller Paraderolle als „Der Manchurian Kandidat“ (2004) sowie als Mutanten-Antagonist Sabretooth in „X-Men Origins: Wolverine“ (2009). Den britischen Darsteller Idris Elba synchronisiert er seit „Thor“ (2011) als den Gott Heimdall, der die Regenbogenbrücke nach Asgard bewacht. Neben vereinzelten Einsätzen als Stimme von Vin Diesel in „xXx – Triple X“ und „Der Soldat James Ryan“ ist Marco Kröger vor allem als Stimmer einer ebenso glatzköpfigen Figur bekannt: Patrick Star, der faule Seestern und bester Freund von SpongeBob Schwammkopf. Für die animierte Serien Welt von „Transformers“ spricht er zudem in über hundert Episoden den T-Rex-ähnlichen Anführer der Dinobots, Grimlock. In der Kultsitcom „King of Queens“ ist Marco Kröger zuhören als Supervisor Patrick O’Boyle. Als Moclaner-Commander Bortus vertont er Peter Macon in dessen Paraderolle in der Sci-Fi-Serie „The Orville“ (2017-2022). Darüber hinaus synchronisiert Marco Kröger im Mystery-Drama „Pretender“ (1996-2000) den hochbegabte Hauptfigur Jarod (gespielt von Michael T. Weiss), der sich in jede Person hineinversetzen und sogar deren Identität annehmen kann.
Wir er zum Synchron kam und vieles Weitere erfahrt ihr in unserem exklusiven Interview mit Sprecher Marco Kröger:
Wieso machst du kein Synchron?
Das war die Frage, die Marco von einem Kollegen gestellt bekam. Es war das Jahr 1986 und Marco Kröger hatte schon eine beachtliche Karriere in Film, Fernsehen und Theater hinter sich.
Die eine konnte nicht gut lesen, die andere nicht so gut hören
Mit zwei etablierten älteren Damen stand Marco dann das erste Mal im Synchronstudio – die erste große Synchronhauptrolle. Was für ein Einstieg! Er musste der einen beim Lesen helfen und für die andere die Anweisungen des Synchronregisseurs wiederholen. Marco meisterte seinen Job und hatte damit seinen Einstieg ins Synchron geschafft.
Für viele Kritiker und Fans sind die ersten drei Staffeln und der erste Spongebob-Film das Maß aller Dinge: Humor, der gleichermaßen für Kinder und Erwachsene gedacht war, ohne eine der beiden Zielgruppen zu verschrecken. Slapstick, Wortwitze und doppelbödige Ironie machte die Serie zu einem internationalen Erfolg über Altersgrenzen hinaus. In Deutschland begeisterte vor allem die Synchronfassung mit Santiago Ziesmer als Spongebob, Marco Kröger als Patrick, Jürgen Kluckert als Mr. Krabs und dem mittlerweile verstorbenen Thomas Petruo als Plankton. Nach 7 erfolgreichen Staffeln aber ergaben sich Änderungen: Marco Kröger hatte mehrere Auseinandersetzungen mit der Produktionsleitung. Seine Stimme wurde ungefragt für zahlreiche Werbekampagnen und Hörspiele benutzt, ohne dass er eine entsprechende Vergütung dafür erhielt. Seine Nachforderungen wurden nicht berücksichtigt, stattdessen wurde Patrick Star mit dem Sprecher Fritz Rott neu besetzt. Der macht seinen Job gut, keine Frage, allerdings wurde er wahrscheinlich besetzt, weil er Patrick so ähnlich sprechen kann wie Kröger. Das kam bei vielen Fans nicht so gut an. Dennoch erfreut sich die Serie größter Beliebtheit, wenn auch bei einem mittlerweile eher jungen Publikum: der doppelbödige Witz der ersten Staffeln wich einem eher flacheren Humor. 12 Staffeln mit weit über 224 Folgen gibt es bisher, für 2020 ist ein dritter Kinofilm geplant. Für seine Synchro von Patrick wurde Marco Kröger am Ende seiner letzten Spongebob-Staffel mit dem deutschen Synchronpreis 2009 geehrt. Mehr als verdient.
Hier ein kleines Best-Of von Marco Kröger als Stimme von Patrick Star:
Der Schauspieler Liev Schreiber ist für Marco Kröger ein ganz besonderer Künstler: hochkarätig, sagenhaft! Liev Schreiber spielt an der Shakespeare Academy in Amerika und hat laut Kröger ein atypisches Spiel. Unerwartet seien seine schauspielerischen Reaktionen – keinesfalls falsch, aber anders, als es die meisten Schauspieler machen würden. Das erste Mal durfte er Liev Schreiber im Horrorfilm „Scream 2“ (1997) als Polizist Cotton Weary sprechen, diese Rolle übernahm er auch im dritten Teil der Reihe. Zwischendurch wurde Liev Schreiber auch von Tobias Kluckert synchronisiert, wobei man Schreiber insgesamt schon eher mit Kröger verbindet. Er hat zu Beginn seiner Filmkarriere den Maßstab gesetzt.
Die Rolle, die Schreiber in Biopic „Chuck“ spielt, ist eine der Lieblingsrollen von Marco Kröger. Dort spielt er die Lebensgeschichte des sogenannten Ur-Rocky: der Boxer, der Muhamed Ali herausforderte und den großen Sportler sogar auf die Bretter schickte. Ein Underdog – und für Sylvester Stallone war Chuck die Inspiration für seinen Film „Rocky“. Marco synchronisierte nicht nur Chuck, sondern übernahm auch die Off-Stimme, die im Original ebenfalls von Liev Schreiber gesprochen wurde.
Hier der deutsche Trailer von „Chuck – der wahre Rocky“ mit der Stimme von Marco Kröger:
Theater ist und bleibt für Marco Kröger die größte Leidenschaft: nichts ersetzt das Gefühl, direkt vor Publikum zu spielen und die Reaktionen aufzusaugen. Vor allem wenn sie einem als Schauspieler an den Lippen hängen und gebannt dem eigenen Monolog lauschen, solche Momente sind einzigartig für Marco Kröger.
Als Schauspieler ist Marco Kröger vor allem in den 80er und 90er Jahren in Film und Fernsehen zu sehen gewesen. Nach seinem Debüt 1978 in „Die erste Polka“, bei dem er auch zur Berlinale geladen war, spielte er anfangs noch in vielen Langfilmen. Ab Mitte der 80er wurden aber Serien viel beliebter unter den Zuschauern. Häufig war Marco in schmierigen Nebenrollen zu sehen, oft spielte er den Bösewicht oder zumindest seinen Advokaten.
Hier sehen wir Marco Kröger als Schauspieler:
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