Sarah Riedel wurde 1979 als Tochter der beiden Synchronsprecher und Schauspieler Marianne Groß und Lutz Riedel in Berlin geboren.
Es ist der schrecklichste Beruf der Welt, aber auch der schönste!
Das waren die Worte von Sarah Riedels Eltern, als sie ihnen offenbarte, sich für eine Laufbahn als Schauspielerin entschieden zu haben. Sie wusste schon mit 14 Jahren: Ich will das! Ihre Schauspielausbildung erhielt Sarah am Europäischen Theaterinstitut in Berlin, anschließend erhielt sie ein Stipendium am renommierten Lee Strasberg Theatre and Film Institute in New York. Sie ist ebenso ausgebildete Sängerin und neben kleinen Filmrollen in Kino und TV mittlerweile fest in der Synchronbranche als Sprecherin verankert.
Hier unser Interview mit der Synchronsprecherin und Schauspielerin Sarah Riedel:
Um 9:15 Uhr habe ich mich schon einmal ausgebrüllt – wer kann das schon machen in seinem Beruf?
Eine so große Bandbreite wie im Synchron lässt sich im reinen Schauspielberuf gar nicht abbilden. Man kann als Schauspieler gar nicht so vielseitig sein, um so viele verschiedene Rollen auf der Bühne oder vor der Kamera zu spielen. Darin liegt für Sarah Riedel der große Vorteil im Synchron! Ganz nach dem Motto: morgens eine Killerin, nachmittags eine junge Mutter, abends eine Zauberfee.
Sarah hat nicht nur das schauspielerische Talent von ihren Eltern vermittelt bekommen, sondern auch das Dialogbuchschreiben. Anhand einer Rohübersetzung setzt Sarah die Dialoge auf das Bild um. Sie achtet dabei auf die Mundschlüsse und natürlich die Lippensynchronität. Verantwortlich war Sarah Riedel z. B. für die Serien „Supernatural“ (Staffel 12) und „Pretty Little Liars“ (Staffel 5 bis 7).
Sarah als Stimme von Claire Foy in „Solange ich atme“ (2018):
Lutz Riedel, der Vater von Sarah Riedel, ist die Stimme von Timothy Dalton (auch als James Bond), Jonathan Pryce und Ray Wise. Er ist häufig gebuchter Hörbuchsprecher und war in den 80er Jahren die Stimme von Jan Tenner in der gleichnamigen Kulthörspiel-Reihe.
Sarahs Mutter, Marianne Groß, kennt ein jeder, der in den 90er Jahren die Bill Cosby Show gesehen hat. Dort synchronisierte sie die Frau des Hauses, Phylicia Rashad alias Claire Hanks-Huxtable. Weiterhin wurde sie oft für Anjelica Houston, Sängerin Cher und auch Meryl Streep besetzt (Der Tod steht ihr gut, Am wilden Fluß).
Sowohl von Mutter als auch Vater konnte Sarah viel lernen, vor allem, da beide auch als Dialogbuchautoren tätig waren und es immer noch sind. Synchron liegt in der Familie. Für Sarah Riedel ist es ein großes Glück, auch gut mit ihren Eltern zusammenzuarbeiten zu können. So hat sie z. B. das Dialogbuch von „Bad Words“ (2014) gemeinsam mit ihrer Mutter Marianne geschrieben, das Skript für „Bonnie & Clyde“ hingegen mit ihrem Vater Lutz geschrieben.
Hier sehen wir Sarah Riedel in der Rolle der Dr. Sienna Brooks (gespielt von Felicity Jones) im Blockbuster „Inferno“ (2016):
Ich werde häufig für Heulen, Lachen oder Brüllen gebucht – irgendwie kann ich das gut
Am meisten Spaß macht Sarah das Sprechen, obwohl sie die Kombination aus Dialogbuchschreiben und Synchronsprechen sehr schätzt. Ausschließlich am Schreibtisch sitzen könnte sie aber nicht.
Und zum Schluss unseres Interviews hatte Sarah auch noch einen wichtigen Tipp für alle Nachwuchssprecher und solche, die es werden wollen: Zuhören! Den Leuten auf der Leinwand, aber auch den Kollegen in Synchronstudio, den Cuttern, den Regisseuren und eigentlich allen! Und vom Zuhören schließlich lernen und sich verbessern.
Hier sehen wir Sarah Riedel als Schauspielerin in einer Folge Soko Leipzig (Regie führte Patrick Winczewski, die Stimme von Tom Cruise und Hugh Grant):
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