Der Weg zum Synchron war nicht einfach für Sanam Afrashteh – dabei wollte sie es immer so gern.
„Haifischbecken!“, hörte sie Kollegen warnen und „Da kommst du nie rein“. Doch sie schaffte es. Castingglück bescherte ihr die erste Rolle im Oscar-prämierten Film „Precious – das Leben ist kostbar“ (2010). Dort spielte sie die Lehrerin Ms. Rain. Bald schon drehte sich das Synchronrad schneller und neben der Schauspielerei (u. a. als Yasemin in der Kindersendung "Löwenzahn") arbeitet Sanam nun erfolgreich als Synchronsprecherin, Sprachberaterin und Voice-Over in Hörspielen und Games (z. b. als Symmetra im Spiel Overwatch).
Hier unser exklusives Interview mit Sanam Afrashteh:
Sanam erhielt die Rolle der Wonder Woman, seither ist sie die Hauptstimme von Gal Gadot. Wonder Woman hat auch Rollen in „Justice League“ und „Batman vs. Superman“. Wie spricht denn eine Superheldin?
„Ich habe ein bisschen nach dem Ton gesucht – Sie ist eine Amazone, eine Kriegerin und ein Mensch“
Sanam suchte den Ton, der etwas Großes hat und trotzdem eine gewisse Menschlichkeit, damit die Figur der Wonder Woman nahbar bleibe. Das ist ihr unserer Meinung nach sehr gut gelungen. Und darüber hinaus ist der Film auch dramaturgisch wie schauspielerisch eine sehr tolle Sache.
„Es war eine große Herausforderung, diesen Ton zu treffen.“
Sanam Afrashteh als Gal Gadot in Wonder Woman:
„Ich bin echt stolz drauf, Teil so einer tollen Kultserie zu sein“
Seit 1981 gibt es Löwenzahn, seit 208 ist Sanam Afrashteh in der Rolle der Yasemin mit dabei. Zusammen mit Helmut Krauss, der seit Serienstart den Nachbarn Paschulke spielt und dem Hauptmoderatior Fritz Fuchs (Guido Hammesfahr) erklärt Sanam komplexe Zusammenhänge einfach und verständlich für die kleinen und größeren Zuschauer.
Weiterhin kann man Sanam Afrashteh in der Serie „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ in der Rolle von Oberärztin Dr. Leyla Sherbaz bestaunen. Den Ableger der „großen“ ZDF-Arztserie „In aller Freundschaft“ wird seit 2015 wöchentlich ausgestrahlt.
Bisher war Sanam auch in zwei Tatorten zu sehen. Es sei ja immer ein großer Ritterschlag, einmal im Tatort mitgespielt zu haben. Sie könne nun auch endlich behaupten, Teil des Casts zu sein.
Sanam Afrashteh hier in einem kurzen Ausschnitt aus dem Tatort „Stau“:
„Synchron ist wie Maskenspiel - man verschwindet hinter der Rolle“
Im Gegensatz zum Schauspiel vor Publikum oder der Kamera benötige man beim Synchron eine ganz andere Spiel- und Heransgehensweisen, sagt uns Sanam Afrashteh im Interview. Synchron habe ein hohen technischen Anteil, das eigene Spiel müsse in ein Schema passen. Es gebe wenig Freiheiten, ein bisschen sei es ein Korsett. Sanam macht es sehr viel Spaß ihr Spiel in diese Form zu kriegen.
Sprachberatung im Synchron
Manchmal ist es im Synchron notwendig, bestimmte Rollen mit ausländischem Akzent zu synchronisieren. Das trifft oft dann zu, wenn die Rolle auch im Original mit Akzent spricht. Sanam Afrashteh ist ein wahres Sprachtalent und spricht neben englisch und persisch (ihre Eltern kommen aus dem Iran) auch französich und hebräisch. Sie wird viele Akzent-Rollen besetzt, vorwiegend aus dem nahöstlichen und nordafrikanischen Raum gebucht, u. a. arabisch, aber auch indisch war schon darunter. Wenn Sie mal indischen Akzent sprechen soll, bekommt Sanam natürlich Beratung von einem Muttersprachler (hier geht's zur unserer großen Auswahl an Native-Speakern aus aller Herren Länder).
Wichtig ist es dabei, verrät sie uns im Interview, dass der Akzent dabei nicht ins komödiantische abdrifte.
„Es ist ganz schwer, es nicht lustig zu machen“
Man müsse es authentisch sprechen – das treffe sowohl auf deutsche Dialekte wie schwäbisch zu, als auch für arabische Akzente.
Für die meisten Rollen vor der Fernsehlkamera spricht Sanam allerdings weder Dialekt, noch Akzent.
Ein gutes Beispiel ist hier ihre Rolle in der Fernsehserie "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte".
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