Rubina Nath wurde der Weg zum Synchron von ihren Eltern geebnet. 1987 wurde sie in Berlin unter ihrem Mädchennamen Rubina Kuraoka geboren.
„Ich kann immer gut klugscheißen“
Rubinas Mutter – eine Japanerin – gründete in den 90er Jahren eine Synchronfirma für Animes. Das war auch der Einstieg für Rubina ins Synchron. Mittlerweile spricht sie nicht mehr ausschließlich für die japanischen Trickfilme (die Firma der Mutter schloss ebenfalls in den 00er Jahren ihre Tore) und sitzt fest im bundesdeutschen Synchronsattel. Einen großen Vorteil hat der japanische Migrationshintergrund ihrer Mutter weiterhin: Rubina, zweisprachig aufgewachsen (Vater deutsch und Mutter japanisch), spricht fließend japanisch. Da erkennt sie natürlich sehr leicht, ob ein Synchronbuch mal gut oder eher dürftig aus dem Japanischen übertragen wurde.
Statt Bibi Blocksberg und Disney ist Rubina mit den Filmen von Hayao Miyazaki aufgewachsen. Der Trickfilm-Regisseur und Zeichner gründete in den 80er Jahren das berühmte Animationsstudio Studio Ghibli und produzierte Filme wie „Prinzessin Mononoke“, „Chihiros Reise ins Zauberland“ und „Das wandelnde Schloss“.
Man mag ja von erotischer Unterhaltungsliteratur halten, was man will: der wahnsinnige Erfolg der Buchreihe Fifty Shades of Grey gibt ihrer Autorin E. L. James ein gewisses Standing. Die Frau ist Millionärin. Mindestens. Und da bietet sich natürlich eine Verfilmung an. Wie gut kann diese sein bei einer literarisch mehr als dürftigen Vorlage? Naja. Ist zumindest formal ein Film draus geworden. Drei sogar. Für jedes Buch einer. Und auch die Schauspieler geben sich Mühe, das mit seichter Erotik betröpfelte Drehbuch lebendig werden zu lassen. Dakota Johnson, Tochter von Don Johnson und Melanie Griffith, darf sich in der Rolle der Anastasia Steele dem Milliardär und perversen Patriarchen Christian Grey unterwerfen. Der Traum aller verklemmten Hausfrauen. Wahrscheinlich auch deshalb so ein Riesenerfolg in Deutschland. Rubina Nath synchronisiert Dakota Johnson, Johannes Raspe spricht den grauen geilen Mann. Die Sexszenen durften die beiden erst im letzten Film der Reihe synchronisieren, da in „Befreite Lust“ die Sexszenen mit viel Dialog gespickt sind. Das kennt man ja aus dem eigenen Schlafzimmer: je erregter man ist, desto mehr hat man zu besprechen. In den ersten beiden Teilen beließ man das Stöhnen im Originalton. So erregend waren die Aufnahmen dann aber doch nicht. Johannes Raspe fand sie hauptsächlich erheiternd, wie er uns im Interview verriet, Rubina nicht besonders der Rede wert.
Hier der Trailer für „Fifty Shades of Grey – Befreite Lust“ (2018):
Zum Glück darf Rubina Nath Dakota Johnson auch in anderen Filmen synchronisieren, denn sie kann durchaus auch in guten Filmen glänzen. Kein Wunder bei den Eltern. Für den Film „Suspiria“ (2018) nahm sie sogar 2 Jahre lang Ballettunterricht. Das Ergebnis kann sich nicht nur in tänzerischer Sicht sehen lassen. Regie führte übrigens der „Call Me by your Name“-Regisseur Luca Guadagnino. Es ist eine Neuverfilmung des Originals vom italienischen Horrormeister Dario Argento aus dem jahr 1977.
Suspiria (2018) Trailer mit Rubina Nath als Stimme von Hauptdarstellerin Dakota Johnson:
Karen Gillan ist bekannt als Cyborg-Kriegerin in Guardians oft he Galaxy. Außerdem kennen Dr. Who-Fans sie als die Partnerin des Doktors unter dem Namen Amy Pond. Rubina Nath durfte Karen Gillan das erste Mal 2014 im ersten Guardians of the Galaxy-Film synchronisieren. In Dr. Who wurde sie zuvor von Julia Ziffer synchronisiert. Auch in der Neuverfilmung des Robin Williams-Klassikers Jumanji spielte sie eine der 5 Hauptrollen. Statt eines Brettspieles, in die eine Familie hineingezogen wird, ist es in der 2018er Version von Jumanji ein Videospiel, in das 5 Teenager hineingezogen werden. Alle mit speziellem Avatar. Das Mauerblümchen Martha verwandelt sich dort in die sexy Ruby Roundhouse, gespielt von Karen Gillan.
Im Videospiel-Dschungel: Karen Gillan als Ruby Roundhouse, gesprochen von Rubina Nath:
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