Der Synchronsprecher Sven Brieger wurde am 17. Oktober 1960 in Berlin geboren. Sein Werdegang ist kein typischer. Informatiker arbeitet jahrelang in der Airline-Branche und übernimmt danach die Leitung des Entwicklungsbereich einer Offshore-Firma. Dass Sven Brieger heute ein aufstrebender Synchronsprecher ist, liegt daran, dass er irgendwann einen Cut gemacht hat und in die Synchronbranche eingestiegen ist. Nicht ohne vorher schon jahrelang neben dem Beruf Sprech- und Schauspielseminare zu besuchen und anschließend eine dreijährige Schauspielausbildung mit Konzentration auf Method Acting ala Lee Strasberg zu absolvieren. Eines muss man Sven Brieger lassen: Wenn er etwas angeht, dann mit Schmackes. Denn sonst könnte er nach nur wenigen Jahren wohl kaum auf über 2000 Synchronrollen zurückblicken. Sven Briegers Kinder Lara und Marlon sind ebenfalls als Sprecher aktiv.
Sven Brieger ist die Stimme fürs eingemachte. Nach dem Tod von Leon Boden übernahm Sven Brieger für Krimithriller „The Little Things“ (2021) die Synchronisation von Denzel Washington. Auch für „The Equalizer 3 - The Final Chapter“ (2023) leiht er dem zweifachen Oscarpreisträger die Stimme, diesmal als knallharter Ex-Agent Robert McCall. Zudem vertont er Forest Whitaker als Schamane Zuri in Marvels „Black Panther“ (2018). Heiß her geht es auch bei der Synchro von US-Actionstar Tom Berenger, jüngst als Marshall McTeague in „A Tale of Two Guns“ (2022). Darüber hinaus ist Sven Brieger in Drama-Serie „Billions“ (2016-2023) als deutsche Stimme von Paul Giamatti als Staatsanwalt Chuck Rhoades zu hören. Sanfte Töne hingegen schlägt er seit 2021 für die Monster AG-Serie „Monster bei der Arbeit“ an. Dort spricht Sven Brieger den hellblauen Zottelungeheuer Sully, das im Original von John Goodman eingesprochen wird.
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Und nun langsam kommen die größeren Rollen auf Sven Brieger zu. Ein Highlight in seiner bisherigen Synchronkarriere ist ohne Zweifel die Rolle des französischen Schauspielers Jean-Hugues Anglade in „Ein Becken voller Männer“ (2018). Witzigerweise geht es in der Komödie auch um Synchron, um Synchronschwimmen. Jean-Hugues Anglade spielt zusammen mit Mathieu Amalric, Benoît Poelvoorde, Balasingham Thamilchelvan und Jonathan Zaccaï eine frischgegründetes Synchronschwimmerteam. Was die Männer neben dem Sport vereint ist, dass sie sich alle in der goldenen Mitte ihres Lebens befinden, der Midlife-Crisis.
Doch sehen und hören wir selbst in diesen sympathischen Film hinein:
Für die deutsche fassung der Serie „Billions“ (seit 2016) sollte Paul Giamatti eine tiefere und brummigere Stimme bekommen, als ihm sein Hauptsprecher Stefan Krause normaler Weise leiht. Daher entschied man sich für den tiefstimmigen Neuling Sven Brieger und siehe da: Giamattis Spiel und Sven Briegers Stimme passen famos zusammen. Sven Brieger ist von Giamattis Rolle des obersten Staatsanwalts New Yorks Chuck Rhoades begeistert sowie von der Vielschichtigkeit der Serie an sich. Pikante Info: Chuck Rhoades ist nicht nur ein extrem hohes Tier, sondern auch leidenschaftlicher Masochist. Für Szenen, in denen Giamatti aus Lust gehörig einstecken muss, piekt sich Sven Brieger auch mal mit dem Bleistift in den Handballen, um stimmlich Giamattis Rolle die nötige Intensität zu geben.
Hier der deutsche Trailer zur Serie:
Ja, normalerweise wird Forest Whitaker von dem großartigen Tobias Meister synchronisiert, bekannt auch als deutsche Stimme von Brad Pitt und Kiefer Sutherland. Für „Black Panther“ (2018) durfte ausnahmsweise aber mal Sven Brieger Forest Whitaker als Zeremonienmeister von Wakanda sprechen. Bleibt zu hoffen, dass Zuri in einer hoffentlich kommenden „Black Panther“-Fortsetzung reanimiert wird.
Hier sehen und hören wir den deutschen Trailer:
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