Sabine Jaeger wurde am 20. Februar 1963 in Köln geboren.
Als Zehnjährige war Sabina Jaeger Fan der ersten deutsche Scifi-Serie „Raumpatrouille“, insbesondere vom Hauptdarsteller Dietmar Schönherr. Daraufhin wollte die kleine Sabine auch unbedingt ins Fernsehen, am besten in diese Serie. Das war natürlich nicht möglich, wurde die Serie aufgrund der amerikanischen Konkurrenz nach nur acht Folgen eingedampft. Währenddessen hatte Sabine schon ihr Sparschwein geschlachtet, sich vom Ersparten ein Tonbandgerät gekauft und damit alle Folgen der Raumpatrouille aufgenommen. Sie wollte alle Folgen, also die komplette Serie auswendig lernen, was sie auch tat. Noch heute kann Sabine Jaeger ganze Passagen rezitieren. Viele Jahre später, mit einem abgeschlossenen Schauspielstudium in der Tasche, begann Sabine mit dem Synchronsprechen. Ursprünglich nur um ihre Einkünfte als Schauspielerin aufzubessern, fühlte sie sich jedoch im Gegensatz zur Theaterbühne im dunklen Synchronstudio sofort am richtigen Platz. Einen der berühmten Darsteller der Raumpatrouille durfte sie dann dort sogar persönlich kennenlernen: Friedrich G. Beckhaus. Nach drei Jahren Ensemble-Aufnahmen bekam Sabine Jaeger ihre erste größere Synchronrolle. Eigentlich war es gleich eine richtig große, durfte sie doch gleich mal Diane Lane in der weiblichen Hauptrolle der Ellen in dem Actionfilm „Straßen in Flammen“ (1984) synchronisieren. Wie es dann weiterging, erfahrt Ihr im Interview mit Sabine Jaeger:
„Sie ist ein Wesen, dass von oben bis unten spielt, von Fingerspitze bis zum kleinen Zeh.“
Durch ein Casting für den 1994er Welterfolg „Jurassic Park“ wurde Sabine Jaeger Laura Derns Feststimme. Das war schon damals klar, hatte sich schließlich Stephen Spielberg persönlich durch die Casting-Aufnahmen gehört und für Sabines ruhige, sympathische Stimme entschieden. Genauso wie Sabine mit ihrer Stimme den Altmeister des Blockbusters zu begeistern wusste, läuft Laura Dern vor der Kamera und insbesondere mit zunehmendem Alter zur Höchstform auf. So hatte Dern über die Jahre schon drei Golden Globes erhalten, als sie 2017 nochmals einen Golden Globe sowie einen Emmy für ihre Rolle der Renata Klein in der Serie „Big Little Lies“ erhielt. Die zweite Staffel wurde im Sommer 2019 synchronisiert. Sabine Jager betont, dass es noch lebhafter in der Fortsetzung abgeht und das will was heißen. schließlich war vor allem Laura Derns hingebungsvolle Darbietung der cholerischen Renata ein fester Publikumsmagnet der Serie. Mit Redewendungen, die unter die Gürtellinie zielen, waren die Macher der Serie nun in der zweiten Staffel besonders großzügig. „Da musste man sich schon für öffnen können, das darf einem nicht peinlich sein.“, sagt Sabine in unserem Interview.
Aber, wie gesagt, schon in der ersten Staffel von „Big Little Lies“ setzte die dafür ausgezeichnete Laura Dern mit unfassbaren Wutausbrüchen der vielbeachteten HBO-Serie die Krone auf:
2020 erhielt Laura Dern die Auszeichnung als Beste Nebendarstellerin für ihre Rolle der Anwältin Nora Fanshaw in der hochgelobten Tragikkomödie "Marriage Story" (1999) von Regisseur Noah Baumbach. Die Hauptdarsteller Scarlett Johansson und Adam Driver gingen bei den Golden Globes trotz beiderseitiger Nominierungen leider leer aus.
Hier ist der Trailer zum Film:
Auf Lisa Kudrow wurde Sabine erstmals für die Nebenrolle in der vielbeachteten Komödie „Reine Nervensache“ (1999) besetzt. Kudrow spielte darin die Ehefrau von Billy Chrystal als Psychologe des von Robert De Niro verkörperten Mafioso. Zunächst empfand Sabine Jaeger Lisa Kudrow als nicht wirklich überzeugend, musste im Laufe der Aufnahmen ihr überstürztes Urteil jedoch berichtigen. Nach dem Film wollte Sabine Lisa Kudrow immer wieder sprechen, was auch geklappt hat. Schließlich ist sie bis heute deren deutsche Feststimme. Nur die Rolle, für die Lisa Kudrow bis heute immer noch am besten bekannt ist, hat jedoch Maja Dürr synchronisieren dürfen: Phoebe Buffay in der Kultserie „Friends“ (1994-2004). Dafür hat Sabine Jaeger in „Friends“ Jessica Hecht als Susan Bunch gesprochen. Und seit „Reine Nervensache“ hat sie Lisa Kudrow in vier Serien und 13 Filmen ihre Stimme geliehen.
Ab Minute 1:18 sehen wir Lisa Kudrow und hören Sabine Jaeger in „P.S. Ich liebe Dich“ (2007):
In „Die Firma“ (1993) spielte Jeanne Tripplehorn Abby McDeere, die Ehefrau des von Tom Cruise gespielten Anwalts Mitch McDeere. Das war die erste Besetzung von Sabine Jaeger auf Jeanne Tripplehorn. Zwei Jahre später kam „Waterworld“ heraus, der damals mit Abstand teuerste Film aller Zeiten. Jeder weiß heute, dass der Film ziemlich floppte und mit ihm eine Menge Geld versenkt wurde. Wie dem auch sei, Jeanne Tripplehorn spielte darin als eine der wenigen Hollywoodstars ziemlich überzeugend die Rolle der Helen an der Seite von Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent Kevin Costner. Übrigens hatte Sabine Jager 1993 bereits Laura Dern an der Seite von Kevin Costner in „Perfect World“ synchronisiert, aber dies nur am Rande. Zum Glück blieb „Waterworld“ nicht der letzte Film für Jeanne Tripplehorn, denn das wäre schade gewesen, für Tripplehorn-Fans genauso wie für Tripplehorns deutsche Stimme: Sabine Jaeger. Ihr Lieblingsfilm mit Jeanne Tripplehorn ist dann doch ein anderer Film, nämlich das Liebesdrama „Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ aus dem 1998, auch wenn sie hier wieder nur eine Nebenrolle verkörperte.
Hier der Trailer:
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