Der Schauspieler, Synchronsprecher und Synchronregisseur Pierre Peters-Arnolds, auch bekannt als PPA, wurde 1957 in Berlin geboren.
Als Sohn des Stummfilmschauspielers Henri Peters-Arnolds und der Opernsängerin Clarissa Peters-Arnolds stand PPA erstmals mit sechs Jahren auf der Theaterbühne. Die Synchronisation begann für ihn ähnlich früh, so dass er mit 12 Jahren schon feste Serienrollen synchronisierte wie die des Fred McLean in der Westernserie „Westlich von Santa Fé“. Nach seinem Schauspieldiplom engagierte ihn das berühmte Berliner Schillertheater. 1982 zog es Pierre Peters-Arnolds dann aus seiner Heimatstadt nach München, wo er sich wieder mehr der Synchronissation widmete und letztendlich sogar eine eigene Synchronfirma eröffnete. Nachdem es sich jedoch nach einigen Jahren mit dieser Firma trotz zahlreicher erfolgreicher Projekte wieder erledigt hatte, blieb Pierre Peters-Arnolds der Branche trotzdem treu. Er übernahm unzählige große und kleine Synchronrollen weltbekannter Schauspieler. Dass er sich dabei niemals auf einen dieser Schauspieler als dessen Feststimme spezialisierte, lässt den seit Jahrzehnten synchronisierenden Sprecher in einem besonderen Lichte erscheinen. Die Stars, denen er seine Stimme lieh ist so lang wie abwechslungsreich: Gary Oldman, Kyle Maclachlan, William R. Moses, John C. Reilly, Adam Baldwin, Alec Baldwin, Michael Nyqvist, Jeff Goldblum, David Hasselhoff, Michael Keaton, Kevin Bacon, John Candy, Tim Robbins und Bob Balaban, um nur einige zu nennen.
Einen Schauspieler, der Pierre Peters-Arnolds bisher in seiner Liste der von ihm synchronisierten Hollywoodstars fehlte, ist der Kultschauspieler Bill Murray. Murray wurde wie auch Tom Hanks eigentlich immer von Arne Elsholtz synchronisiert. Nach dem Tod des von Anekdoten umwobenen Arne Elsholtz (1944-2016) wurde Bill Murray von unterschiedlichen Sprechern synchronisiert wie K.Dieter Klebsch oder Bodo Wolf. Ausgerechnet für eine Hauptrolle mit Bill Murray, die aus der Feder der gefeierten Regisseuren Sofia Coppola stammt, wurde nun Pierre Peters-Arnolds erstmals engagiert. Eine interessante Besetzung, hatte doch PPA 2003 für die deutsche Fassung von Sofia Coppolas bis heute wohl berühmtesten Filmes „Lost in Translation“ damals die Synchronregie geführt. Für Scarlett Johansson bedeutete der in Tokio spielende „Lost in Translation“ damals den Durchbruch und für Bill Murray das Comeback. Sofia Coppolas neuster Film, „On the Rocks“, knüpft nun 2020 lose an das Erfolgskonzept von 2003 an: ein alternder Don Juan namens Felix (Bill Murray) und seine sich in einer Beziehungskrise befindende Tochter Laura (Rashida Jones) ziehen durch eine nächtliche Weltstadt New York City.
Hier der Trailer zu „On the Rocks“ (2020) mit Bill Murray als Vater Felix, mit Stil synchronisiert von Pierre Peters-Arnolds:
Spätestens am Beispiel des Animationsfilmes „Chaos im Netz“ aus dem Jahr 2018 wird deutlich, wie breit gefächert die stimmlichen Eigenschaften von Pierre Peters-Arnolds sind. Denn wer Pierre Peters-Arnolds erstmalig bewusst in unserem Interview oder als Felix in „On the Rocks“ hört, wird bei der Hauptrolle des Ralph im zweiten Teils von „Ralph reichts“ merken, dass PPA irgendwie immer wieder anders klingen kann. Für die deutsche Fassung des ersten Teils von „Ralph reichts“ hatte 2012 noch Christian Ulmen den amerikanischen Originalsprecher von Ralph, Schauspieler John C. Reilly, synchronisiert. Da Christian Ulmen für die deutsche Fassung des zweiten Teils 2018 nicht zur Verfügung stand, setzte die Produktion auf den Sprecher, der schauspielerisch und stimmlich für eine große Vielseitigkeit bekannt ist: Pierre Peters-Arnolds. Wir finden, dies war ein sehr gute Wahl!
Hier nun der Trailer zu „Chaos im Netz – Ralph reichts 2“ mit PPA als Ralph:
Fakt ist, dass Pierre Peters-Arnolds anfangs gar nicht richtig erkannte, wen er 2004 in „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ synchronisierte. Er wusste schon, wer Sirius Black ist, da er mit seinen Kindern die „Harry Potter“-Bücher gelesen hatte. Aber dass sich hinter dem Zauberer und Patenonkel in der Literaturverfilmung der britische Schauspieler Gary Oldman verbarg, war Pierre Peters-Arnolds nicht sofort bewusst. Das mag an Gary Oldmans Qualitäten als sogenannter Charakterschauspieler liegen, aber auch an der ausgefeilten Maskerade, die sich an allen Charakteren der „Harry Potter“-Filme bewundern lässt. Sicherlich spielte auch der Punkt mit rein, dass es ziemlich ausgeschlossen war, dass jemand anderes als Synchronkollege Udo Schenk Gary Oldman in einer derart großen Produktion seine Stimme leihen würde. Trotzdem war es letztlich so, dass niemand anderes als Pierre Peters-Arnolds in allen vier „Harry Potter“-Filmen Gary Oldman als Fiesling Sirius Black synchronisierte.
Hier hören wir PPA als Sirius Black in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2“:
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