Michael Pan wurde am 18. Oktober 1952 in Madrid unter seinem bürgerlichen Namen Michael Nathan geboren.
Sein Vater Alfred Nathan war in der Weimarer Republik ein bekannter Kabarettist und Chansonnier, der unter dem Künstlernamen Peter Pan auftrat. Unter den Nazis gab es wenig zu lachen, weshalb er nach Spanien auswandern musste. Dort kam Michael 1952 in Madrid zur Welt. Bekannt wurde Michael Pan in der DDR vor allem durch Film- und Fernsehrollen, in den 90ern vor allem durch die Synchro des Androiden Data in Star Trek. Zudem kennt man ihn als Stimme des Galliers Asterix, der es gemeinsam mit seinem Freund Obelix und Foxterrier Idefix mit Herrschern wie Cäsar und Kleopatra aufnahm. Als deutscher Sprecher von Martin Short synchronisierte er den Kanadier neben Tim Burtons Sci-Fi-Komödie „Mars Attacks!“ (1996) zuletzt in der Krimi-Comedy-Serie „Only Murders in the Building“ (2021-) als den ausrangierten Theaterregisseur Oliver Putnam. Darüber hinaus ist Michael Pan hierzulande die Synchronstimme von Bob Odenkirk, den er neben seiner Paraderollen in „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ auch jüngst als namensgebender Professor für kreatives Schreiben in der schwarzhumorigen Serie „Lucky Hank“ (2023-) vertonte. Auch Richard Kind hat er viel gesprochen, etwa als Bürgermeister-Sekretär Paul Lassiter in 145 Folgen der Sitcom „Chaos City“ (1996-2002) über das Rathaus von New York. Michael Pan ist Vater des ebenfalls sehr gefragten Synchronsprechers David Nathan (Sprecher von Johnny Depp, Christian Bale).
Hier unser exklusives Interview mit Synchronsprecher Michael Pan:
Einer der einflussreichsten Stimmen in der filmischen Science-Fiction Welt ist mit Sicherheit der Android Data. Gespielt von Schauspieler Brent Spiner ist er in 4 Star Trek-Filmen der TNG-Besetzung und natürlich in der Serie (1987-1994) zu sehen. Wie spricht man denn einen Androiden?
"Ich bin darauf gekommen, ihn sehr akkurat sprechen zu lassen, ein sehr feines Deutsch, programmiert eben!"
Data war Michael Pans seine erste langlebige Rolle. Vieles hatte sich in den 90ern auch in der Synchronbranche verändert. Star Trek war die erste Produktion, für die Michael Pan ausschließlich allein im Studio stand, er wurde ge-xt. Seine Rollenkollegen traf er erst nach der Aufnahme in den Räumlichkeiten des Studios. Der Synchro geschadet hat es allerdings nicht, Raumschiff Enterprise: das nächste Jahrhundert ist erstklassig! Persönlich getroffen hat Michael Pan den Schauspieler Brent Spiner ebenfalls. Und die Zwei haben sich hervorragend miteinander verstanden.
"Wir haben 3 Stunden geredet, über Gott und die Welt, nur nicht über Star Trek!"
Michael Pan hat mit Data auf gewisse Weise die humorvollste Rolle abbekommen, obwohl Data selbst das wohl nicht so sehen würde:
Und hier Data im Original, gespielt von Brent Spiner, der eine tiefere Stimmlage benützt und einen amerikanischen Akzent gewählt hat:
Wer hat nicht während der 6 Staffeln von Breaking Bad einen Soft-Spot für den hinterhältigen, aber sympathischen Rechtsanwalt Saul Goodman übergehabt? Michael Pan spricht den Schauspieler Bob Odenkirk seit Breaking Bad regelmäßig. Und wie man im direkten Vergleich unten auch sehen und hören kann, passt es wie Arsch auf Eimer. Odenkirk hat eine ähnlich hohe und leicht angeraute Stimme wie Michael Pan. Was er an der Serie so toll findet, ist die Geschichte, dass Saul Goodman eigentlich ein guter Mensch werden will – aber man lässt ihn nicht. Bob Odenkirk ist ein sehr direkter, glaubhafter und authentischer Schauspieler, sagt uns Michael Pan im Interview. Das treffe zwar auf viele Kollegen zu, bei ihm aber besonders. Odenkirk hat seine Karriere eigentlich auch im Comedy-Bereich begonnen. Gemeinsam wurde er mit Comedian David Cross in den 90er Jahren durch die Sketch-Show „Mr. Show“ auf HBO bekannt. Ins ernsthafte Schauspielfach wechselte er erst durch die Rolle des Saul Goodman in Breaking Bad.
Hier hören wir Michael Pan als Saul Goodman im Trailer zu „Better Call Saul“:
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