Michael Iwannek wurde 1963 in Berlin geboren. Ausgestattet mit einer goldenen Kinderstimme sollte der Junge eigentlich Sänger werden. Doch dann kam der Stimmbruch. Seine Gesangsausbildung machte er schließlich doch noch – aber da lief es bereits so gut mit dem Synchron, dass die Opernszene ohne Michael Iwannek auskommen musste.
Als deutsche Synchronstimme von Stand-Up-Komiker und Schauspieler Zach Galifianakis vertonte er den US-Amerikaner selbstredend als der quirlige Alan in Hangover-Trilogie (2009, 2011, 2013) sowie in der Spielfilmadaption der abstrusen Talkshow „Zwischen zwei Farnen“ (2019). Mit Chandler synchronisierte er eine der Hauptrollen der Kultserie „Friends“ (1994-2004) – und wurde so zum Standartsprecher von Schauspieler Matthew Perry. Mindestens ebenso chaotisch sind die Rollen von Danny McBride, den Michael Iwannek in den Komödien an der Seite von Seth Rogan und James Franco in „Ananas Express“ (2008), „Your Highness“ (2011) und „Das ist das Ende“ (2013) vertonte. Den Kanadier Donal Logue synchronisiert er regelmäßig in Film und TV, u.a. als Detective Harvey Bullock in annähernd hundert Folgen von „Gotham“ (2014-2019). Auch spricht er Jon Favreau in seinen Auftritten als Iron-Man-Chauffeur Happy Hogan im Marvel-Kosmos. Seine ikonische Stimme leiht Michael Iwannek zudem Zeichentrickfiguren wie den ebenso grauen wie wandelbaren Außerirdischen Roger, der in der Familie des „American Dad!“ (2005-) unterkommt. Weiter kennt man Michael Iwannek auch aus der Spürnasenbande um „Detektiv Conan“, wo Michael Iwannek dem simplen aber kräftigen Grundschüler Genta Kojima Leben einhaucht.
Viel Spaß mit dem exklusiven Interview mit Synchronsprecher Michael Iwannek:
Den großen internationalen Durchbruch feierte Zach Galifianakis mit seiner Rolle als Alan Garner in der Hangover-Filmtrilogie. Die Figur des verpeilten Vatersöhnchens Alan passte wie Arsch auf Eimer auf den bisher nur in amerikanischen Comedy-Kreisen bekannten Darsteller. Seinen unvorhersehbaren Stand-Up-Stil perfektionierte der Halbgrieche auf zahlreichen Clubtouren und einer kurzlebigen Latenight-Show auf VH1 (Late World with Zach). Vor allem durch seine Fake-Interview-Sendung „Between Two Ferns“ sorgte er für Aufsehen – neben bekannten Schauspielern hatte er dort auch US-Präsident Barack Obama zu Gast. Michael Iwannek ist seit dem ersten Hangover-Teil die feste Stimme von Galifianakis.
Den ganzen Film konnte man während der Synchronisation von Hangover nicht sehen – im Synchron werden immer nur die einzelnen Szenen gezeigt und oft werden auch Teile des Bildes geschwärzt. Dass es aber ein humoriger Knaller werden würde, war klar. Dass der Film 2 Nachfolger produzierte, war allerdings noch nicht abzusehen.
Der Trailer zu "Hangover" enthält schon jede Menge lustiger Szenen mit Alan alias Michael Iwannek, viel Spaß:
Das waren die Zeiten als wir noch gemeinsam im Studio standen. Wir haben das ja 10 bis 12 Jahre gemacht, da haben sich ganz andere Bindungen ergeben
Neben Seinfeld die zweite klassische US-Sitcom aus den 90er Jahren: „Friends“. Michael Iwannek synchronisierte Matthew Perry über 10 Jahre lang in der Rolle von Chandler Bing. Damals gab es noch ein ganz anderes Arbeitsklima für solche Sitcoms – es wurde gemeinsam im Studio aufgenommen, nicht getrennt, wie es heute hauptsächlich der Fall ist. So hat man sich untereinander nicht nur besser kennengelernt, auch die Qualität der Synchronisation hat es positiv beeinflusst. Es konnte wirklich miteinander ein Dialog geführt werden – das ist wichtig für die Anschlüsse. Zwar haben Synchronregisseur heutzutage im Blick, ob eine Antwort auf eine Frage passt, aber zu ersetzen ist die Unmittelbarkeit des echten Dialogs durch nur schwer. Man hört oft genug den Unterschied. Im direkten Vergleich ziehen alle ge-xten Synchronfassungen gegenüber ihren Originalfassungen den weitaus Kürzeren. Schade. Gründe sind wie immer: Zeit und Geld. Im Artikel „Synchronsprecher werden“ sprechen wir ausführlicher über dieses Thema.
Chandler wird mit Monica erwischt - Szene aus "Friends":
Roger ist das Alien, das im Dachstuhl von Familie Smith lebt. Die langlebige Trickserie aus der Feder von Family Guy-Schöpfer Seth McFarlane läuft seit 2004 in zahllosen Folgen gegen die verstockte konservative US-Innen und Außenpolitik an. Roger ist dabei nicht die absurdeste Figur der Serie – da wäre noch Klaus, ein ehemaliger DDR-Skispringer und Auslandsagent, der im Körper eines Goldfischs steckt oder Santa Claus, der es jedes Weihnachten auf die Familie Smith abgesehen hat. Ein Alien mit multiplen Persönlichkeiten ist da „par for the course“, wie die Amerikaner sagen würden.
Alien Roger in seinem Element – psychopathisch, egoistisch und voller multipler Persönlichkeiten:
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Ja genau, den Film hat doch der Typ ohne Haare synchronisiert oder war das der Andere? Wenn Sie´s wüssten würden Sie das hier vielleicht gar nicht lesen! Hier bekommen Sie ein Blick hinter die Kulissen, Hintergrundinfos und Synchroninterviews mit bekannten Synchronsprechern und Stimmen.