Zum Synchron kam Maud Ackermann über den Umweg als Kinderdarstellerin in der Sesamstraße. Dort spielte sie in kleinen pädagogischen Beiträgen an der Seite ihres heutigen Synchronkollegen Oliver Rohrbeck. Für diese Beiträge mussten die Kinder hin und wieder ihre eigenen Parts nachsynchronisieren. Ihrer erste größere Synchronrolle war dann Spanky, der etwas dicke und schlagfertige Baby-Junge und angehender Anführer der weltberühmten Kinder-Gang „Die kleinen Strolche“ (1922-1944).
In den Anfangsjahren konnte sich Maud Ackermann von zahlreichen namhaften Synchronsprecherinnen viel abgucken: so zum Beispiel von Meryl Streeps deutscher Stimme Hallgard Bruckhaus oder von Marion Degler, der dt. Stimme von Audrey Hepburn. Inzwischen hat sie rund tausend Synchronrollen übernommen, darunter auch Julia Roberts (Pizza Pizza - Ein Stück vom Himmel, 1988) und Demi Moore (Ghost - Nachricht von Sam, 1990).
Maud Ackermann ist die deutsche Sprecherin von Jennifer Beals, die damals als 19-jährige mit dem Tanzfilm „Flashdance“ (1983) bekannt wurde. Die US-Amerikanerin vertonte sie auch als Mutter von Mila Kunis im endzeitlichen Actionfilm „The Book of Eli“ (2010). Zudem spricht sie Sandrine Bonnaire seit dem Gesellschaftsdrama „Auf das, was wir lieben“ (1983), für das die französische Schauspielerin den César gewann. Des Weiteren leiht Maud Ackermann ihre Stimme an Hawaiianerin Tia Carrere, die ihren Durchbruch mit „Wayne's World“ (1992) feierte und später die Hauptrolle in der Abenteuerserie „Relic Hunter - Die Schatzjägerin“ (1999-2002) spielte. Auch synchronisiert sie Juliette Binoche in „Chocolat... ein kleiner Biss genügt“ (2000) und Jennifer Jason Leigh (u.a. in „Synecdoche, New York“, 2008).
Neben diversen Auftritten in den Hörspielen „Die drei ???“ und „TKKG“ vertonte Maud Ackermann gleich mehrere tragende Rollen in den „Fünf Freunden“. In den ersten zwanzig Folgen der Europa-Hörspiele war sie die Sprecherin der burschikose Georgina (genannt George). Ab Folge 101 übernahm sie dann die Rolle von Georginas Mutter (Tante Fanny). Diese hatte Maud Ackermann zuvor in der Parodie „Die Ferienbande“ aufs Korn genommen.
Viel Spaß mit unserem exklusiven Interview:
„Ich liebe ihre wunderschönen, großen, braunen Augen. Aus ihren Blicken kann man alles ablesen.“
Es war das Jahr 1983, als die damals noch relativ unbekannte Schauspielerin Jennifer Beals die Hauptrolle im heute legendären Tanzfilm „Flashdance“ übernahm. Maud Ackermann synchronisierte sie für das deutsche Kinopublikum, Synchronregie führte Arne Elsholtz. Für Jennifer Beals war die Rolle der 18-jährigen Schweißerin Alex Owens, die eigentlich als professionelle Tänzerin arbeiten möchte, der große Durchbruch. Maud Ackermann tanzte damals selbst Ballett, weswegen „Flashdance“ bis heute ihr absoluter Lieblingsfilm mit Beals ist. Für neun weitere Filme und drei Serien lieh Maud Ackermann Jennifer Beals ihre Stimme für das deutsche Publikum.
Aber unvergessen wird Jennifer Beals immer bleiben als Alex Owens in „Flashdance“, natürlich mit Maud Ackermanns Stimme:
Neben Juliette Binoches Hauptrolle in „Chocolat – Ein kleiner Biss genügt“ (2000) gehört auch die Rolle der Jasmin in dem Disney-Klassiker „Aladdin“ (1992) zu Maud Ackermanns liebsten Synchronrollen. An die Prinzessin, die auf den gutherzigen Dieb Aladdin und seinen Affen Abu trifft, erinnert sich Maud Ackermann immer gern zurück. Auch in den darauffolgenden Fortsetzungen „Dschafars Rückkehr“ (1994) und „Aladdin und der König der Diebe“ (1996) spricht Maud Ackermann die Rolle der Jasmin.
Hier ist sie: Prinzessin Jasmin im originalen „Aladdin“, synchronisiert von Maud Ackermann:
Seit der ersten Rolle der damals 16-Jährigen Sandrine Bonnaire synchronisiert Maud Ackermann die französische Schauspielerin. Der Film hieß „Auf das, was wir lieben“ (1983) und Bonnaire wurde für ihre Hauptrolle des Vorstadtmädchens Suzanne mit dem Cézar als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Unterschiede in der Synchronisation von französischen und englischen Filmen spürt Maud Ackermann übrigens deutlich. Die englische Sprache fasst sich gegenüber dem Deutschen und dem Französischen einfach kürzer. Das macht das Synchronisieren leicht. Jedoch das eher ausladende Französisch hat zur Folge, dass französische Schauspieler sehr schnell sprechen. „Man muss Gas geben“, sagt Maud Ackermann.
Hier sehen wir Sandrine Bonnaire an der Seite von Isabelle Huppert in dem prämierten Film „Biester“ (1995) von „Nouvelle Vague“-Regisseur Claude Chabrol:
Maud Ackermann als deutsche Stimme von Tia Carrere
Zu den viele namhaften Schauspielerinnen, denen Maud Ackermann regelmäßig ihre Stimme leiht, gehört auch Tia Carrere. Und jeder, der „Wayne’s World“ (1992) gesehen hat, wird sich an die schöne Bassistin Cassandra Wong erinnern, in die sich Wayne (Schauspieler: Mike Myers) verliebt und damit seine Freundschaft zu Garth (Schauspieler: Dana Carvey) auf die Probe stellt. Maud Ackermann erinnert sich in unserem Interview mit einem Lächeln an die Synchronaufnahmen zu beiden Teilen. Damals nahm man nämlich noch zusammen im Studio auf. Maud stand also zusammen mit Oliver Rohrbeck (Wayne) und Stefan Krause (Garth) im Studio, während die Regie-Anweisungen von Michael Nowka kamen. „Diese Kombination von den Dreien, das war sehr, sehr spaßig!“, sagt Maud Ackermann.
Hier nun Maud Ackermann als Tia Carrere aka Cassandra Wong in einer Szene aus „Wayne’s World 2“ (1993):
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