Die Synchronsprecherin und Schauspielerin Marina Krogull wurde am 21. Oktober 1962 in Ost-Berlin geboren.
Bereits als junges Mädchen stand Marina Krogull auf Bühnen und vor Kameras. Sie genoss seit ihrem vierten Lebensjahr eine Ballettausbildung und tanzte am Schweriner Staatstheater und trat in Opern und Musicals auf. Schließlich absolvierte Marina Krogull 1977 bis 1979 eine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Nach ihrem Abschluss wurde Marina Krogull Ensemblemitglied am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Ihr Filmdebüt hatte sie bereits 1975 in einer DEFA-Produktion „Looping“ gegeben. Seither übernahm sie auch zahlreiche Rollen in Film und Fernsehen, wie bspw. in „Unser Lehrer Doktor Specht“ (1992-1993), „Großstadtrevier“ (1995) oder auch in „Tierärztin Dr. Mertens“ (2009-2016). Neben der Schauspielerei ist Marina Krogull auch als Synchronsprecherin aktiv. Besonders bekannt ist sie als Stimme von Cynthia Nixon, die eine der Hauptrollen in der Serie „Sex and the City“ spielte: Miranda Hobbes. Des Weiteren ist Marina Krogull in bekannten Rollen wie Honey Bunny in „Pulp Fiction“ (1994) und Madame Claude in „Monsieur Claude und seine Töchter“ (2014) zu hören. Privat ist Marina Krogull mit Schauspieler und Synchronsprecher Udo Schenk verheiratet.
„Du siehst, wie es bei ihr von innen entsteht. Sie ist zu großen Emotionen fähig. Sie ist sehr wandelbar. Das macht sie aus.“
Die Aufnahmen zu „Sex and the City“ (1998-2004) waren nach Marina Krogull lustig, aber auch anstrengend. An der Seite von den anderen Synchronsprecherinnen konnte eine Aufnahme auch zur Geduldsprobe werden. Die zahlreichen Szenen, in denen sich die vier Frauen angeregt unterhielten, machten die Aufnahmen ebenso kommunikationsstark und herausfordernd. Als Miranda Hobbes übernahm Marina Krogull einen starken Charakter: Eine Anwältin, die fernab jeglicher Romantik lebte. Eine stolze Frau, die die Männer nicht in den Mittelpunkt ihres Lebens stellt, sondern eine unabhängige Feministin darstellt. Marina Krogull war sich damals nicht bewusst, dass die Serie ein solcher Erfolg werden würde. Die authentisch gespielten Rollen und die gut übersetzten deutschen Dialoge von Autor Dr. Theodor Dopheide waren sicher Gründe für den Erfolg. Als Marina Krogull persönlich auf Cynthia Nixon traf, war sie verwundert darüber, dass sie eine eher elfenhafte und zurückhaltende Person kennenlernte – was ihrer Serien-Rolle eher entgegenstand.
Und hier ist die bezaubernder Miranda Hobbes mit Marina Krogulls Stimme:
„Damals sagte der Regisseur, dass die Synchro doch etwas für Marina wäre. Ohne zu wissen, für wen ich spreche, kam ich an die Rolle.“
Zu Beginn der Synchronrollen von Rosanna Arquette sah es so aus, als übernähme Marina Krogull eine schreiende und kreischende Frau, die sich häufig auf der Flucht oder in Gefahr befindet. Aber durch wiederholende Rollen in unterschiedlichen Filmen wurde schnell klar, dass sie einem Vorurteil aufgelaufen war. Das facettenreiche Schauspielertalent von Rosanna Arquette wird im Film „Das etruskische Lächeln“ (2018) auf ganz berührende Weise gezeigt. Darin spricht Marina Krogull die Kuratorin Claudia, die im Museum auf den todkranken Rory trifft. Neben weiteren emotionalen Begegnungen und einem Vater-Sohn-Konflikt geht es in dem Film um den Umgang mit Leben und Tod. Dieser ist der Schauspielerin Arquette sehr gelungen, was die Arbeit für Marina Krogull zu einem wunderbaren Synchronerlebnis machte.
Im Trailer von "Das Etruskische Lächeln" hören wir bei Sekunde 55 Marina Krogull und wir sehen Rosanna Arquette als Claudia:
„Der Film hat auf eine satirische Art und Weise alle Aspekte beleuchtet und ist dadurch so erfolgreich geworden.“
Marina Krogull übernahm die Sprecherrolle der Madame Claude (Chantal Lauby) in den französischen Filmkomödien „Monsieur Claude und seine Töchter 1+2“ (2014 + 2019). Der Film gibt auf eine interessante Weise Einblick, in die Gedanken und Gefühle einer Familie, die zwangsweise mit Multikultur in Berührung kommt. Durch dramaturgisch gut pointierte Dialoge wurde ein Werk mit Tiefsinn und Hintergrund geschaffen, das heutige politische Debatten aufgreift und satirisch humorvoll in den Mittelpunkt stellt. Marina Krogull arbeitete gerne an den Aufnahmen und war sich mit dem ersten Teil sicher, dass dieser nicht zu toppen wäre. Sie empfand ihn als überraschend und tiefsinnig.
Marina Krogull als Chantal Lauby in der Rolle der „Monsieur Claude 2“ (2019):
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