Marie Bierstedt wurde 1974 in Berlin als Tochter des Schauspielers und Synchronsprechers Detlef Bierstedt geboren.
Marie Bierstedt ist die deutsche Stimme von Anne Hathaway. Neben ihrer Hauptrolle als Moderedakteurin in „Der Teufel trägt Prada“ (2006) synchronisiert sie die Oscarpreisträgerin in den Blockbustern von Christopher Nolan als Catwoman in „The Dark Knight Rises“ (2012) bzw. als Weltraumwissenschaftlerin Dr. Amelia Brand in „Interstellar“ (2014). Als Agentin 99 mimt sie Anne Hathaway zudem in der Spinonageparodie „Get Smart“ (2008). Als Feststimme von Kirsten Dunst, welche für „The Power of the Dog“ (2021) eine Oscarnominierung erhielt, vertonte sie die Darstellerin neben dem Neo-Western vor allem in der „Spider-Man“-Trilogie von Sam Raimi als Mary Jane Watson. In ihrer Paraderolle als Werwolfjägerin Selene vertont sie Kate Beckinsale in der „Underworld“-Reihe, nachdem sie der Britin bereits für „Pearl Harbor“ und „Aviator“ ihre Stimme geliehen hatte. Für die Horrorparodien „Scary Movie“ synchronisiert sie regelmäßig Anna Faris als ahnungslose Teenagerin Cindy Campbell. Neben ihrer Rolle als Leihmutter Erica in der Kultsitcom „Friends“ (1994-2004) sprach sie Schauspielerin Anna Faris in der Serie „Mom“ (2013-2021) als titelgebende Mutter. Als jüdische Hexe Willow Rosenberg (gespielt von Alyson Hannigan) war sie in der beliebten Vampirserie „Buffy - Im Bann der Dämonen“ (1997-2003) zu hören. Zudem hat Marie Bierstedt als Stimme der US-Amerikanerin Chyler Leigh gleich doppelt promoviert: Zum einen in der DC-Serie „Supergirl“ (2015-2021) als Bioingenieurin Dr. Alex Danvers, zum anderen als Assistenzärztin Dr. Lexie Grey in „Grey's Anatomy“ (2005-).
Welche Tipps die großartige Sprecherin von Ihrem Vater, dem legendären Detlef Bierstedt, bekam, erfahrt ihr unter anderem in unserem exklusiven Interview:
„Der Teufel trägt Prada“ unter der Regie von Oliver Rohrbeck (Synchronstimme Ben Stiller) war der erste Film, in dem Marie Bierstedt Anne Hathaway synchronisierte. Die Schauspielerin, die übrigens genau heißt die die einstige Ehefrau von William Shakespeare, wurde durch ihre Rolle im Film „Plötzlich Prinzessin“ (2001) und dessen Fortsetzung von 2005 weltbekannt. 2011 moderierte sie zusammen mit James Franco die 83. Oscarverleihung war mit 28 Jahren die jüngste Oscarmoderatorin der Geschichte. Für ihre Rolle der Fantine im Musical „Les Miserables“ (2012) erhielt sie jeweils einen Oscar und einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin. Für diesen Film nahm sie 11 Kilo ab und ließ sich in einer Szene die Haare abschneiden.
Hier sehen wir Marie Bierstedt als Anne Hathaway in „Der Teufel trägt Prada“:
Seitdem von der Kritik zerrissenen Schmachtfetzen-Action-Blockbuster „Pearl Harbor“ leiht Marie Bierstedt der Britin Kate Beckinsale ihre Stimme. Das will auf den ersten Blick eigentlich nicht passen. Nicht nur ist die Originalstimme von Kate Beckinsale um einiges tiefer als die von Marie Bierstedt, kerniger, auch ihre Rollen sich extrem taff und actionorientiert. Vor allem ist Kate Beckinsale in ihrer Rolle als Vampirin Selene in der Underworld-Filmreihe bekannt, die es mittlerweile auf vier Teile bringt. Hört man sich allerdings die deutsche Synchro einmal genauer an, verfliegt die Skepsis schnell: Marie trifft irgendwie genau die richtige Tonlage. Ja, die Stimme ist anders, aber sie passt wie die Faust aufs Auge.
Marie Bierstedt mal ganz anders als Stimme von Kate Beckinsale in „Underworld: Blood Wars“ (2016)
Marie empfiehlt jedem Nachwuchssprecher oder jedem, der an einer Karriere im Synchron interessiert ist, eine Ausbildung zu machen. Sei es eine Schauspielausbildung oder Sprecherziehung. Für die Praxis ist durchhalten ganz wichtig, da sie Anfangszeit oft schwer sein kann. Gerade für die ersten Rollen steht man unter größerem Druck, da es oft Menge-Masse-Rollen sind. Menge-Masse sind kleinste Nebenrollen, oft Figuren im Bildhintergrund einer Café-Szene oder Taxifahrer, Kellner etc. Diese Rolle haben nur wenige Sätze, die aber oft nicht im Drehbuch stehen und daher aus dem Stehgreif mit einem passenden Text synchronisiert werden müssen. Da muss man ad-hoc nicht nur lippensynchron und schauspielerisch glänzen, sondern auch improvisierte Kreativität mitbringen.
„Man braucht die Routine“
Marie Bierstedt hatte das Glück, relativ schnell auf Hauptrollen besetzt zu werden. Kein Wunder: liegt doch das Synchrontalent in der Familie.
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Ja genau, den Film hat doch der Typ ohne Haare synchronisiert oder war das der Andere? Wenn Sie´s wüssten würden Sie das hier vielleicht gar nicht lesen! Hier bekommen Sie ein Blick hinter die Kulissen, Hintergrundinfos und Synchroninterviews mit bekannten Synchronsprechern und Stimmen.