Der deutsche Schauspieler und Synchronsprecher Friedhelm Ptok wurde am 7. August 1933 in Hamburg geboren.
Friedhelm Ptok ging schon immer seine eigenen Weg. Na gut, zuerst folgte er dem Wunsch des Vaters und machte zunächst unter diesem eine Ausbildung zum Buchdrucker. Aber spätestens seitdem widmet sich Friedhelm Ptok seiner wahren Leidenschaft: dem Schauspiel. Da er schon vor dem Abitur in der selbst gegründeten Theatergruppe aktiv gewesen war, verzichtete Friedhelm Ptok kurzerhand darauf, sich erst mal auf ein Schauspielstudium zu bewerben. Stattdessen stellte er sich gleich als Schauspieler an verschiedenen Theatern vor. Die Niederdeutsche Bühne der Stadt Flensburg konnte den jungen Autodidakten gut gebrauchen und so trat Friedhelm Ptok 1957 sein erstes Theaterengagement an. Bis heute ist er in TV- und Theaterproduktionen zu sehen. 2020 spielte zu diesem Zeitpunkt breits 87-Jährige Schauspieler zum Beispiel in dem ZDF-Spielfilm „Ein Sommer an der Moldau“ mit. Neben der Schauspielerei ist Friedhalm Ptok bereits seit Jahrzehnten auch als Sprecher aktiv, sei es für Synchronrollen, Hörbücher, Hörspiele und auch für Computerspiele. Privat sind Friedhelm Ptok und die 33 Jahre jüngere Schauspielkollegin Sabine Falkenberg seit Langem ein Paar. Sie lernten sich auf der Theaterbühne lieben und haben zusammen eine 13-jährige Tochter.
Friedhelm Ptok erinnert sich noch gut an seine ersten Synchronaufnahmen für die Synchronrolle des „Star Wars“-Oberbösewichts Palpatine. Es war das Jahr 1999 und der Film „Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung“, in dem der Schauspieler Ian McDiarmid zwar nicht zum ersten Mal Palpatine bzw. Darth Sidious verkörperte, jedoch für die deutsche Fassung erstmals von Friedhelm Ptok synchronisiert wurde. Im 19 Jahre zuvor erschienenen zweiten Film „Das Imperium schlägt zurück“ hatte Ian McDiarmid bereits als Imperator vor der Kamera gestanden, jedoch waren diese Szenen erst in der überarbeiteten, längeren DVD-Version von 2004 zu sehen. In dieser konnte Friedhelm Ptok sozusagen nachziehen und Palpatine im Nachinein seinen stimmlichen Stempel aufdrücken. 1983 war Ian McDiarmid zwar in der dritten „Star Wars“-Veröffentlichung namens „Rückkehr der Jedi-Ritter“ (Episode 6) erstmals als Palpatine in einer Urfassung zu sehen gewesen, hier jedoch von dem Synchronkollegen Helmut Heyne synchronisiert worden. Seit 1999 und „Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung“ also ist Friedhelm Ptok die deutsche Stimme von Palpatine. Ürbigens: Als Darth Sidious wurde Ian McDiarmid im selben Film aber von Wolfgang Dehler synchronisiert. Alles klar? Nein? Dann schaut euch folgende Szene an!
In dieser Szene sehen wir die Transformation von Kanzler Palpatine zu Darth Sidouis, die man vorher für zwei unterschiedliche Charaktere hielt:
Alle, für die jetzt die Verwirrung perfekt ist, merken sich am besten Folgendes: In allen „Star Wars“-Produktionen seit der Jahrtausendwende synchronisiert Friedhelm Ptok Palpatine bzw. Darth Sidious. Die Entwicklung von Sheev Palpatine zum Senator des Planeten Naboo, dann zum Obersten Kanzler der Galaktischen Republik bis hin zum Imperator des Galaktischen Imperiums Darth Sidious erschließt sich einem erst über die komplette „Star Wars“-Filmreihe, die man heute ja bequem von Episode 1 bis Episode 9 nachschauen kann. Menschen, die „Krieg der Sterne“ bei Erscheinen 1977 im Kino gesehen haben, durften sich die Entwicklungen so einiger Charaktere erst über die alle paar Dekaden erscheinenden und in unterschiedlichen Zeiten spielenden Episoden zusammenreimen. Ähnlich ging es sicherlich auch Friedhelm Ptok, der seinen Palpatine trotzdem ins Herz geschlossen hat, wie er uns im Interview verrät. Dies liegt vor allem an der unprätentiösen, englischen Art des britischen Schauspielers Ian McDiarmid, diesen Oberbösewicht zu verkröpern. McDiarmid spielt Palpatine so, als wäre es nun einmal dessen Schicksal, das Gesicht der dunklen Seite der Macht zu sein. Bekannterweise gehört das „Star Wars“-Universum seit 2012 zum Disney-Konzern und dieser wird nicht müde, immer neue „Star Wars“-Serien und -Trickserien zu erschaffen. So werden wir den für sein Alter beeindruckend aktiven Friedhelm Ptok hoffentlich noch viele Male als Darth Sidious zu hören bekommen.
In Episode 9 tauchte ja auch der todgeglaubte Palpatine plötzlich mit aller Macht wieder auf:
Neben Ian McDiarmid, den Friedhelm Ptok bisher ausschließlich in dessen „Star Wars“-Rollen synchronisiert hat, leiht Friedhelm Ptok einem weiteren britischen Schauspieler regelmäßig sein Stimme. Es handelt sich um den fünf Jahre jüngeren Derek Jacobi. Diesen synchronisierte Friedhelm Ptok u.a. als Butler von Johnny Depp alias Edward Ratchett in dem 2017-er Film „Mord im Orient-Express“. Als seine Lieblingsrolle mit Derek Jacobi nennt Friedhelm Ptok jedoch die Rolle des Oxford-Professors vom jungen J. R. R. Tolkien in der Filmbiografie „Tolkien“ aus dem Jahr 2019. Darüber hinaus war Derek Jacobi zuletzt als Herzog von Windsor, Eduard VIII., in der britischen Erfolgsserie „The Crown“ zu sehen. Auch in dieser royalen Rolle wurde Derek Jacobi von Friedhelm Ptok gesprochen.
Im folgenden Trailer bei Minute 1:22 hören wir Friedhelm Ptok und sehen wir Derek Jacobi als Professor des jungen J. R. R. Tolkien:
Für die deutsche Fassung der Romanverfilmung „An ihrer Seite“ aus dem Jahr 2006 hat Friedhelm Ptok dem kanadischen Schauspieler Gordon Pinsent seine Stimme geliehen. In diesem Regiedebüt der kanadischen Schauspielerin Sarah Polley geht es um um einen älteren Herren namens Grant, dessen Frau, gespielt von Julie Christie, dement wird und in ein Pflegeheim ziehen muss. Die Arbeit an diesem Film war für Friedhelm Ptok aufgrund des wichtigen wie emotionalen Themas etwas Besonderes.
Hier der Trailer zum Film „An ihrer Seite“:
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