Julia Scheeser wurde 1997 in München geboren, wo sie auch aufwuchs.
Julias Scheesers Laufbahn als Sängerin begann schon sehr früh und dies kam nicht von ungefähr. Julias Eltern sind die Sängerin Petra Scheeser und der Pianist Oliver Hahn. Dazu kommt, dass Julia in einem Mehrgenerationenhaushalt aufwuchs, also auch mit ihren Großeltern, die ebenfalls in künstlerischen Berufen tätig sind bzw. waren. Petra Scheeser nahm ihre talentierte Tochter zu ihren Gesangsaufnahmen mit und sehr bald durfte auch die Teenagerin Julia erste Aufnahmen für Werbung und Co. einsingen. Der Musikproduzent, Filmkomponist und Synchronsprecher Tommy Amper wurde bei einem solchen Aufnahmetermin aufmerksam auf das junge Talent. Von nun an unterstützte er Julia bei ihrer musikalischen Karriere. Er war es dann auch, der Julia aufgrund ihrer musikalischen Qualität auf erste Synchrongesangsrollen besetzte. Tommy Amper zeichnet zufälligerweise für die musikalische Synchronisation vieler Disney-Filme verantwortlich.
So kam es, dass Julia Scheeser bereits mit 13 Jahren u.a. die Gesangsparts von Meg in „Santa Pfotes großes Weihnachtsabenteuer“ sang. 2015 bekam Julia dann ihre erste komplette Synchronrolle zugewiesen, d.h. sie durfte singen UND sprechen. Nämlich in „Die Legende von Oz - Dorothys Rückkehr“ lieh Julia der Hauptrolle Dorothy Gale ihre Stimme für Lied und Text. Eigentlich war für diese DVD-Produktion eine klassische Aufteilung von Sprech- und Gesangsparts geplant, aber die Produktionsfirma ging diesmal unkonventionelle Wege und ließ Julia Scheeser beides übernehmen. In unserem Interview beschreibt Julia, was den großen Unterschied zwischen Gesangspart und Synchronsprechen ausmacht. Im Gegensatz zum Gesangspart, auf den man sich im Vorfeld mit Übung vorbereitet, erfährt man beim Synchronsprechen in der Regel erst, wenn man am Mikrofon steht, was für einen Charakter und welche Text man zu sprechen hat. Große Konzentration und ein Talent zum Multitasking sind beim Synchronisieren gefragt, um die Emotion, das Timing und die richtige Betonung zu treffen.
Hier der Trailer zum Animationsfilm „Die Legende von Oz“:
2017 durfte Julia Scheeser Emma Watsons Gesangsparts als Belle in „Die Schöne und das Biest“ singen. Hier gab es wieder die klassische Zweiteilung, denn die Sprechparts wurden von Emma Watsons deutscher Feststimme, Gabrielle Pietermann, gesprochen. Nichtsdestotrotz war diese Gesangsrolle für Julia natürlich eine großartige Gelegenheit, in einem Disney-Blockbuster die Hauptrolle ins Deutsche zu übertragen.
Man höre am besten selbst: Julia Scheeser singt als Belle in „Die Schöne und das Biest“:
Als Julia Scheeser beim Casting für Disney’s Neuverfilmung des Kultfilms „Aladdin“ vorsang, befand sie sich voll „in der Rush“, wie sie im Interview sagt. Denn eigentlich war sie gerade mit ihrer Band auf Tour. Da Julia aber super gerne auch bei diesem Disney-Klassiker dabei sein wollte, war sie mehr als freudig überrascht, als herauskam, dass sie auf die Gesangsparts von Naomi Scott in der weiblichen Hauptrolle, Prinzessin Jasmin, besetzt wurde. Die Aufnahmen bedeuteten für Julia auch ein bißchen Aufregung, sind doch Disney's Standards und Ansprüche an die Synchronisationen immer besonders hoch. Da die Synchron- und die Gesangsaufnahmen getrennt von einander stattfanden, lernte Julia Scheeser die deutsche Sprecherin von Naomi Scotts Dialogteilen erst auf der Premierenfeier zum Film kennen. Maria Hönig und Julia Scheeser haben sich dort gleich sehr gut verstanden, sodass Maria wenig später sogar ein Konzert von Julia besuchte.
Aber genug der Worte und Zeit für Musik. Julia Scheeser als deutsche Gesangsstimme von Prinzessin Jasmin:
Ebenfalls 2019 lauerte aber noch eine weitere schöne Herausforderung auf Julia Scheeser. Denn sie durfte in einer ähnlich namhaften Produktion sogar die komplette Hauptrolle sprechen und singen. Für die Verfilmung des Musicals „Cats“ wurde Julia nämlich auf die zentrale Figur, die Katze Victoria besetzt. Die relativ wenigen reinen Sprechtexte in diesem hauptsächlich von Musik und Tanz geprägten Film waren dann aber doch so intensiv gespielt, dass Julia auch in ihren Dialogteilen alles geben musste. Beeindruckend verkörpert wurde Victoria übrigens von der kenianisch-britischen Balletttänzerin Francesca Hayward. Hayward hat sich mit dieser Leistung wahrscheinlich einen erstklassigen Namen in Hollywood gemacht und wird sicherlich auch in kommenden Musical-Verfilmungen zu sehen sein.
Hier ist der Trailer zu „Cats“, in dem wir Julia Scheeser zwar nicht singen, aber dafür bei Minute 1:57 sprechen hören:
Damit wirst du monatlich über die neuesten Blogbeiträge informiert.
Melde dich jetzt an!
Vielen Dank für deine Anmeldung.
Das Team der
Media Paten
Unser Business sind Ton und Tonrechte. In diesem Themenbereich geben wir Hilfestellung für eigene Projekte und erläutern technische, rechtliche und psychologische Hintergründe.
Die Familie der Media Paten hat eine Leidenschaft: den Ton. Diese Leidenschaft teilen wir mit vielen Leuten da draußen, die im Herzen mit zur Familie gehören. In diesem Themenbereich nehmen wir uns Zeit für die Familie der Tonbegeisterten, lassen unsere Leidenschaft aufflammen, geben Einblicke hinter die Kulissen und zeigen, was mit Ton alles möglich ist.
Die Media Paten lieben Synchron! In dieser Rubrik stellen wir einzelne Sprecher persönlich vor und beleuchten Ihre Arbeit in der Branche.
Abteilung Lachen! Selbst kreierte Comedy, Idee, Script, Grafik, Umsetzung.
Ja genau, den Film hat doch der Typ ohne Haare synchronisiert oder war das der Andere? Wenn Sie´s wüssten würden Sie das hier vielleicht gar nicht lesen! Hier bekommen Sie ein Blick hinter die Kulissen, Hintergrundinfos und Synchroninterviews mit bekannten Synchronsprechern und Stimmen.