Reinhard Kuhnert wurde 1945 in Berlin geboren. Reinhard Kuhnert ist die Stimme von Peter Coyote, Bruce Davison und André Dussollier.
Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann studierte er an der Theaterhochschule und am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Er spielte an verschiedenen DDR-Theatern als Schauspieler und arbeitete als Dramatiker in Ost-Berlin. Da seine Theaterstücke allerdings der DDR-Zensur zu systemkritisch wurden, wurde er aus dem DDR-Schriftstellerverband entlassen. Zunehmend war es schwierig für Kuhnert, seine Stück aufführen zu lassen. 1985 durfte er offiziell die DDR verlassen und siedelte nach Westberlin über. Dort fand er Anschluss an die westdeutsche Synchronbranche.
Hier unser exklusives Interview mit Synchronsprecher Reinhard Kuhnert:
„Mich reizt, dass ich da mein eigener Regisseur bin“
Für die Hörbücher der Fantasy-Romanreihe Game of Thrones ( dt. Das Lied von Eis und Feuer) des Autors George R.R. Martin zeichnete sich Reinhard Kuhnert als Sprecher verantwortlich.
„Game of Thrones ist Fantasy von Feinsten, oberste Liga!“
Martins Bücher würden Kuhnert an die Königsdramen von Shakespeare erinnern. Aus dem Mund eines Theaterdramaturgs und Kenners der Literatur ist das ein großes Lob.
Was ihn allerdings an der Fernsehserie stört, ist die Aussprache der Namen. Für die deutsche Hörbuchfassung gab es genaue Aussprachevorgaben, an die sich Reinhard Kuhnert halten musste. So wurden die englischen Namen der Orte und Figuren alle beibehalten. In der deutschen Synchronfassung der Fernsehserie wurde dann aber aus einem Greyjoy ein „Graufreud“, aus dem Ort King‘s Landing wurde Königsmund oder dem Familiennamen Snow wurde „Schnee“.
Gerade dass Charaktere wie „Jon Snow“ im deutschen „Jon Schnee“ heißen, ist doch wirklich albern. Und für alle, die die Bücher oder die Originalfassung der Serie kennen, ist die deutsche Synchronfassung in dieser Hinsicht doch wirklich etwas gewöhnungsbedürftig.
Hier gibt es einen Trailer zur Hörbucheinsprache von „Das Lied von Eis und Feuer“ von Reinhard Kuhnert:
Seit den 80er Jahren ist Reinhard Kuhnert nicht mehr mit fremden Texten auf der Bühne gewesen. Er trat seitdem immer mit eigenen Liedern und Texten auf. Darüber hinaus war er Dramatiker und wurde als freier Autor mit zahlreichen Stücken auf den Bühnen der DDR gespielt. In den 70er Jahren schrieb er zudem auch Fernsehdrehbücher, u.a. für Polizeiruf 110 oder das Hörspiel „Der doppelte Chef“ für den Berliner Rundfunk.
Auch als Schriftsteller trat Reinhard Kuhnert in Erscheinung, allerdings erst relativ spät in seiner Karriere. 2013 veröffentlichte er den Roman „Abgang ist allerwärts“. Darin geht es um einen DDR-Schriftsteller, der, von der Zensur attackiert, auf’s Land zieht und dort viel Unterstützung erfährt. Sicherlich hat Kuhnert darin auch jede Menge eigene Erfahrungen verarbeitet. Sein Alterego Elias hat einige Gemeinsamkeiten mit Kuhnert: auch der ist Theaterautor, wird nicht mehr gespielt und hat de-facto Berufsverbot in der späten DDR.
2015 erschien zudem ein erstes Kinderbuch von Reinhard Kuhnert. „Fionas Feen“ heißt es und erschien im Klecks-Verlag.
Hier hören wir Reinhard Kuhnert als Liedermacher: Liveaufnahme seines Liedes „Wir hoffen“:
Die Filmreihe „Taxi“ ist eine der erfolgreichsten in Frankreich. Für die Drehbücher zeichnet sich der Actionregisseur Luc Besson verantwortlich. Die ersten beiden Teile waren auch in Deutschland an der Kinokasse erfolgreich. In „Taxi“ gerät der Pariser Taxifahrer Daniel immer wieder in rasante Verfolgungsjagden und klärt gemeinsam mit Kommissar Gilbert Raubüberfälle auf.
Gilbert wird von Bernhard Farcy gespielt und von Reinhard Kuhnert synchronisiert. Sicherlich gibt es Synchronrollen, auf die der Schriftsteller und Theatermann Kuhnert stolzer ist, aber zeigt er hier doch, dass auch leichtere und witzige Figuren zu seinem Repertoire gehören.
Hier hören wir Reinhard Kuhnert als Stimme von Bernhard Farcy in Taxi 4 (2007):
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