Die Synchronsprecherin Martina Treger wurde 1963 geboren.
Nach ihrem Schauspielstudium spielte Martina Treger Theater und stand auch mehrere Male vor der Kamera. Doch plötzlich fielen ihr die Haare aus, Diagnose: Alopecia Areata. Nach dem ersten Schock zog Martina Treger ziemlich schnell die Konsequenzen und begann, sich mit ihrer markanten Stimme und ihrem Schauspieltalent in der Synchronbranche vorzustellen. Ihre erste größere Rolle hatte sie bereits 1994 in dem Film „The Specialist“, in dem sie gleich mal eben auf Sharon Stone besetzt wurde. Dass Sharon Stone von nun an ihre Feststimme sein würde, war zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht abzusehen. Über die Jahre kamen immer mehr markante Schauspielerinnen hinzu, die Martina Treger regelmäßig synchronisieren durfte, wie Viola Davis, Queen Latifah und natürlich spätestens seit „Matrix“ (1999) auch Carrie-Anne Moss. Eine ihrer witzigsten Synchronrollen hatte Martina Treger mit der Mutter Lois, gespielt von Jane Kaczmarek, in der Kult-Sitcom „Malcolm Mittendrin“ (2000-2006). Neben ihrer Tätigkeit als Sprecherin führt Martina Treger außerdem Synchronregie, so zum Beispiel für die deutsche Fassung des Films „Fahrenheit 451“ (2018).
Viel Spaß beim Interview mit Martina Treger in der knackigen Kurzversion (Langversion ganz unten):1994 war Martina Treger eine aufstrebende, aber noch recht unbekannte Synchronsprecherin. Plötzlich bekam sie die Anfrage, Sharon Stone in dem Film „The Specialist“ zu synchronisieren. Martina Treger war gerade im Urlaub und cancelte diesen umgehend, um diese Chance zu nutzen, ihre erste größere Synchronrolle gleich mit einem waschechten Hollywood-Star zu absolvieren. Denn Sharon Stone war dank ihrer Rolle in dem zwei Jahre zuvor erschienenden Film „Basic Instinct“ bereits ein echter Superstar. In „The Specialist“ spielte die junge Sharon Stone an der Seite von Sylvester Stallone. Damals standen im Gegensatz zu heute, die Synchronsprecher*innen noch zusammen im Studio. Zurück in Berlin fand sich Martina Treger auf einmal zwischen den Synchronschwergewichten Thomas Danneberg und Manfred Lehmann stehend am Mikro wieder. Von Danneberg konnte sie dann aber besonders viel lernen, zum Beispiel wie man Wortendungen sauber verschleift und vor allem, wie man immer einen kühlen Kopf bewahrt. Am besten fand Martina Treger Sharon Stone übrigens an der Seite von Robert De Niro und Joe Pesci in Martin Scorseses Film „Casino“ von 1995. Für die Rolle Stone der Edelprostituierten Ginger wurde Sharon Stone als einzige mit einem Golden Globe geehrt.
Hier der Trailer zm Kultstreifen „Casino“:
Zu ihren Lieblingsschauspielerinnen zählt Martina Treger definitiv Viola Davis. Die 1965 in South Carolina geborene afroamerikanische Schauspielerin wurde schon mehrfach für den Golden Globe und den Oscar nominiert. Beide Preise hat sie bereits einmal bekommen, nämlich für ihre Nebenrolle in Denzel Washingtons Filmdrama „Fences“ (2016). Hierzulande ist Viola Davis vor allem für ihre Hauptrolle in der beliebten Krimi-Serie „How to Get Away with Murder“ bekannt. Dass die Serie im Jahr 2020 nach spannenden 90 Folgen mit der sechsten Staffel zu Ende ging, findet auch Martina Treger ziemlich Schade. Denn die Rolle der renommierten Strafverteidigerin, die eisenhart ihre Mandanten vertritt wie im Privatleben ihre Interessen, war schon eine besondere Synchronrolle für Martina Treger. Zum Glück lässt Viola Davis nicht lange auf sich warten mit der nächsten besonderen Rolle, nämlich der Bluessängerin Ma Rainey (1886-1939).
Der Film „Ma Rainey’s Black Bottom“ (2020) ist auf Netflix zu sehen:
Unvergessen ist natürlich Martina Tregers Synchronrolle der Trinity aus dem Jahrtausendwende-Kultfilm „Matrix“. Wer diesen Film 1999 nicht gesehen hat, konnte damals einfach nicht mitreden. Die Rolle der Trinity war Martinas erste Synchronrolle für die sie auf die kanadische Schauspielerin Carrie-Anne Moss besetzt wurde.
Hier der Trailer zu „Matrix“ (1999):
„Queen Latifah ist der Knaller!“
Schauspielerinnen, die einfach da sind und gar nicht viel machen müssen, um zu wirken, die mag Martina Treger besonders. Ein Profi in solch minimalistischem Schauspiel ist Queen Latifah. Die 1970 in New Jersey geborene Rapperin wurde in den frühen 90er-Jahren zunächst als Musikerin berühmt. Zur gleichen Zeit begann sie auch in Filmen mitzuspielen. Spätestens seit ihrer Golden-Globe-Auszeichnung 2008 für die Hauptrolle in dem Film „Life Support“ ist sie als ernstzunehmende Schauspielerin bekannt. Der HBO-Film „Life Support“, in dem sie die wahre Geschichte einer HIV-infizierten Frau einfühlsam verkörpert und bei dem sie Co-Regie führte, ist hierzulande leider relativ unbekannt, ja er wurde nicht einmal synchronisiert. Vermutlich weil HBO kein Interesse hatte, seine Eigenproduktion an einen einen deutschen Verleih abzugeben. Ein hingegen eher heiterer Film unter den circa 30 Rollen, in denen Martina Treger Queen Latifah synchronisiert hat, ist die Komödie „Girls Trip“ von 2017.
Hier der der Trailer zu „Girls Trip“:
Zu guter Letzt gibt's jetzt hier das Interview in der ausführlichen Langversion:
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Ja genau, den Film hat doch der Typ ohne Haare synchronisiert oder war das der Andere? Wenn Sie´s wüssten würden Sie das hier vielleicht gar nicht lesen! Hier bekommen Sie ein Blick hinter die Kulissen, Hintergrundinfos und Synchroninterviews mit bekannten Synchronsprechern und Stimmen.