Marios Gavrilis wurde 1985 in Braunschweig geboren und ist Schauspieler, sowie Synchron- und Hörbuchsprecher.
Gavrilis studierte von 2006 bis 2010 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Im Anschluss war er 2 Jahre am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert. Heute arbeitet er hauptsächlich als Synchron- und Hörbuchsprecher. Vielen ist er bekannt als Alexios, der Hauptfigur, aus dem Computerspiel „Assassin´s Creed Odyssey“ oder als die Stimme von Denver aus „Haus des Geldes“ und Hiram Lodge aus „Riverdale“. Gavrilis lebt in Deutschland und den USA.
"Die Szene aus „Haus des Geldes“, wo Denver an das Sterbebett seines Vaters herangeführt wird… das war schon heftig…"
Marios synchronisiert „Denver“ in der Serie „Haus des Geldes“, der vom Schauspieler Jaime Lorente gespielt wird. Jaime Lorente ist ein bislang relativ unbekannter Schauspieler. Man kennt ihn aus zwei spanischen Serien, „Haus des Geldes“ und „Elite“. Beides Produktionen aus 2017 und 2018. In Elite wird Lorente von Nick Forsberg gesprochen.
„Das es da keine Grenzen gibt… bei Anime kannst Du Deiner Phantasie freien Lauf lassen…“
Nach eigener Aussage ist Marios kein knallharter Anime-Fan, aber liebt die dazugehörige Synchronarbeit, da sie eine völlig andere ist, als bei den Standardproduktion. Bei Anime sind viele emotionale Verhaltensstrukturen stark übertrieben und der Humor geht regelmäßig unter die Gürtellinie.
Die Serie „Steins;Gate“, in der er den Hauptcharakter „Rintarou Okabe“ spricht, guckt er hingegen regelmäßig.
„Bösewichte sind im Allgemeinen immer geil zu sprechen“
Marios liebt das Synchronisieren von Computerspielen, angefangen hat er bei M&S in Frankfurt, die u.a. „Final Fantasy“ für den deutschen Markt lokalisieren. „Assasin´s Creed“ ist quasi ein Klassiker, der mittlerweile in 20 verschiedenen Varianten erschienen ist. Im Grunde ist das Spielgeschehen immer gleich, der Spieler schlüpft in die Rolle des Assassinen, der in diversen Zeitepochen und Orten Missionen zu erfüllen hat. „Assasin´s Creed Odyssey“ erschien 2018 und spielt im antiken Griechenland zur Zeit des Peloponnesischen Krieges. Das Spiel wird für die gängigen Plattformen produziert, also PS4, PC und Xbox. 2019 erfolgte die Veröffentlichung für Stadia. Um sich den Aufwand vorzustellen: Ein Computerspiel in diesem Genre hat viele Videosequenzen, die teilweise für die Handlung wichtig sind oder einfach nur als Unterhaltung dienen. Der Umfang übersteigt im Regelfall den von Filmen bei weitem.
Während ein normaler Spielfilm um die 1.500 Takes und damit vielleicht 300-400 Takes für eine Hauptrolle hat, kann ein Computerspiel sehr schnell einige tausend Lines (man sagt bei Games Lines anstatt Takes) haben. Der Aufwand ist demnach deutlich höher. Bei solchen Aktiongames müssen auch sehr viele Varianten aufgenommen werden. Der Spieler möchte nicht immer den gleichen „Seufzer“ oder „Stöhner“ hören, also muss es diverse Varianten geben, die dann beim Spielen rotieren.
Der Film „Moonlight“ aus dem Jahre 2016 ist die Failmadaption des Theaterstücks „In Moonlight Black Boys Look Blue“ von Tarell Alvin McCraney basiert. Er handelt von einem schwulen Afroamerikaner und zeigt in drei Kapitel sein Erwachsenwerden.„Moonlight“ erhielt den Oscar 2017 als bester Film. Marios Gavrilis synchronisiert darin Trevante Rhodes, der den Protagonisten in der dritten Phase des Film als Erwachsenen spielt und sich mittlerweile „Black“ nennt. Zuletzt durfte Marios Gavrilis für den Film „Operation: 12 Strong“ Trevante Rhodes in der Rolle des Ben Milo synchronisieren.
Hier nun der Trailer zum Meisterwerk „Moonlight“:
Bei 8:00 Minuten wird im Video ein sehr interessanter Punkt angesprochen. Bezugnehmend auf die Serie „Haus des Geldes“ (HDG), wird Marios gefragt, ob es ein Unterschied gibt zwischen der Synchronisation von einer englischen oder („HDG“ ist eine spanische Serie) einer spanischen Serie. Die Antwort fällt weniger spektakulär aus. Es macht für die Synchronarbeit wenig bis gar keinen Unterschied. Er weist darauf hin, dass es natürlich Unterschiede zwischen Spanisch und Englisch gibt, dies allerdings für den Synchronsprecher und seiner Arbeit wenig Auswirkung hat.
Durch Netflix und Amazon wurden in den letzten Jahren, und das wird auch so bleiben, viele Produktionen in den verschiedenen Heimatländern produziert. Man denke z.B. hier in Deutschland an die Serie „Wanted“, „Beat“ oder „Deutschland 1986“. Andere bekannte aktuelle Serien (2020) wäre z.B. die französische Produktion „Into the night“ oder „Elite“.
Ein spannendes Thema, was immer mehr Einfluss auf unser TV-Verhalten hat, da der Anteil der US-Produktionen geringer wird. Was wiederum wichtige kulturelle Einflüsse hat. Früher kannten wir nur die kulturellen US-Standards, heute begegnen uns viele neue und andere Einflüsse weltweit, was unsere Sicht und unser Verhalten in den nächsten Jahren stark beeinflussen wird.
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Ja genau, den Film hat doch der Typ ohne Haare synchronisiert oder war das der Andere? Wenn Sie´s wüssten würden Sie das hier vielleicht gar nicht lesen! Hier bekommen Sie ein Blick hinter die Kulissen, Hintergrundinfos und Synchroninterviews mit bekannten Synchronsprechern und Stimmen.