Die 1982 in Hamburg geborene Schauspielerin und Synchronsprecherin Maja Maneiro absolvierte bereits in der Schulzeit eine klassische Ballettausbildung und nahm später Schauspiel- und Gesangsunterricht. Zum Synchron kam sie über eine Schauspielkollegin, die ihre Stimme lobte und riet, sich doch mal im Tonatelier zu melden.
Inzwischen hat sie ihr warmes und sinnliches Timbre beachtlichen Stars geliehen – meist souveräne Frauen wie jüngst Gal Gadot in der Agatha-Christie Verfilmung „Tod auf dem Nil“ (2022) oder Michelle Rodriguez in Steve McQueens Thriller „Widows - Tödliche Witwen“ (2018). Neben Blockbustern wie „Fast & Furious 6“ (2013), „Elysium“ (2013) und die „Die Mumie“ (2017) war Maja Maneiro auch in Steven Spielbergs „Ready Player One“ (2018) zu hören. In dem Sci-Fi-Abenteuer vertonte sie Lena Waithe als beste Freundin Helen bzw Aech. 2013 war sie zudem als Stimme von Camilla Rutherford in der Hauptrolle von „Mary - Königin von Schottland“ (2013) als Maria Stuart zu hören.
Als Feststimme von Stephanie Beatriz synchronisiert Maja Maneiro sie selbstredend in der komödiantischen Rolle, mit der die argentinische Schauspielerin ihren Durchbruch feierte. Die Rede ist von Detective Rosa Diaz, der taffen Ermittlerin, die von ihren Kollegen im Revier von „Brooklyn Nine-Nine“ (2013-2021) respektiert und gefürchtet wird. Bereits zuvor hatte Maja Maneiro sie in einem ähnlich heiteren Setting, der Sitcom „Modern Family“ vertont. Im Klassendrama „The Florida Project“ (2017) synchronisiert sie die alleinerziehende Mutter Halley, die mit ihrer Tochter in einem einfachen Motel in der nähe des Disney Lands lebt. Umfangreiche Auftritte hat sie zudem in den TV-Serien „Power“ (2014-2020), „Crazy Ex-Girlfriend“ (2015-2019) in 44 Episoden und „Empire“ (2015-2020).
Privat ist Maja Maneiro mit ihrem Schauspielkollegen aus der Telenovela „Anna und die Liebe“, Jacob Weigert, liiert. Weigert ist ebenfalls als Synchronsprecher tätig, u.a. als Feststimme von James Norton sowie für die Zeichentrickfigur Shikamaru im Anime „Naruto“.
Auch Maja Maneiro durften wir für unseren YouTube Kanal bei uns begrüßen. Viel Spaß mit dem exklusiven Interview!
Manchmal ist das Synchronisieren gar nicht so einfach. Vor allem, wenn man nicht sehen darf, was passiert. So ist es Maja Maneiro während der Synchronisation von „Ready Player One“ (2018) geschehen, dem großen Blockbuster von Regisseur Steven Spielberg. Klar hat die Filmindustrie bei vermuteten Kassenschlagern ein Interesse daran, das vorher der Film nicht geleakt wird. Viele Streifen werden im Synchron deshalb im sogenannten „Adventskalendermodus“ synchronisiert. Die Sprecher kriegen während den Aufnahmen nicht das ganze Bild zu sehen, sondern meist nur den Mund ihrer Rollenfigur. Der Rest des Bildes ist geschwärzt. Das ist natürlich eine ganz besondere Herausforderung!
„Du hattest eigentlich gar keine Ahnung, wie deine Figur aussieht und was drumherum passiert“
Die Synchronregie bei „Ready Player One“ machte Dietmar Wunder, der als Synchronstimme von Daniel Craig und Adam Sandler bekannt ist.
„Mit Dietmar macht es immer Spaß, es ist locker und eine gute Zeit!“
Ob Dietmar Wunder und Maja einen guten Job gemacht haben, entscheidet das Kinopublikum. Bisher ist Ready Player One einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 2018 in Deutschland. Also alles richtig gemacht?
Hier hören wir Maja als Helen ab Minute 1:07 im Trailer zu „Ready Player One“:
„Opiumrauchende Puffmutti – das ist halt geil!“
Maja hat wenige Feststimmen, dafür ist ihr Spektrum umso größer: Sie synchronisiert Gabby Sidibe als Queenie in American Horror Story, Ana de Armas in War Dogs oder Danielle Brooks als Inhaftierte Taystee in der Serie „Orange is the new Black“ (2013-). Die junge und doch kräftige und markante warme Stimme von Maja Maneiro passt auf Frauen mit Charakter und Durchsetzungskraft. Maja ist sehr dankbar für die Chance, im Synchron zu arbeiten. Gerade als Frau ist es vor der Kamera in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft schwierig, interessante, tiefgründige Rollen zu spielen. Das liegt nicht nur daran, dass die Frauenquote so gering ist, sowohl vor als auch hinter der Kamera, sondern auch, weil in Deutschland oft „typbesetzt“ wird. Man bekommt die Rolle, nach der man „aussieht“. Für die Halbspanierin Manja Maneiro bedeutet dies: temperamentvolle Halbspanierinnen und wenig anderes. Das führt natürlich dazu, das Rollen oft langweilig werden, da sie häufig Klischees entsprechen, inhaltlich und optisch. Das erklärt die bis auf wenige Ausnahmen (Dark, Bad Banks) die gähnend langweilige deutsche Serienlandschaft aus zahlreichen Tatorten, Rosamunde Pilcher-Verfilmungen und Telenovelas.
Hier hören Maja Maneiro als Stimme von Olivia Thirlby an der Seite von Judge Dredd in „Dredd 3D“:
Maja spielte von 2008 bis 2012 in der täglich ausgestrahlten Telenovela „Anna und die Liebe“ die Rolle der Paloma Greco, die beste Freundin der Hauptfigur Anna (gespielt von Jeanette Biedermann). Insgesamt wurden 926 Folgen produziert. Das ist es kein Wunder, dass Maja durch die Serie einige Bekanntheit erlangte.
„Ich hab‘ mich übergeben, es ging mir total schlecht, dann kamen Fans und wollten ein Foto haben!“
So erging es Maja nach einer Serpentinen-Busfahrt in Spanien. Deutsche Fans fuhren mit und fragten trotzdem nach einem Foto, obwohl es Maja offensichtlich nicht besonders gut ging. Während der Ausstrahlung von „Anna und die Liebe“ wurde sie viel von Fans in der Öffentlichkeit fotografiert – oft auch heimlich. Diese Aufmerksamkeit sei nicht immer angenehm gewesen, doch Maja meint auch: „Das gehört irgendwie dazu“
Nicht nur im Schauspiel und Synchron kann Maja Maneiro glänzen, auch im Sport, hier zu sehen in einem Training-Video:
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