Der Schauspieler und Synchronsprecher Friedrich Georg Beckhaus wurde am 11. Dezember 1927 in Berlin geboren.
Friedrich Georg Beckhaus erlernte das Schauspiel beim berühmten Schauspieler und Theaterregisseur Gustaf Gründgens (1899-1963). Gründgens, der für seine Faustinszenierung und selbst in der Rolle des Mephisto legendär war, holte seinen Schüler Beckhaus wiederholt an die Schauspielhäuser, in denen er Regie führte. Während eines solchen Engagements in Hamburg begann Friedrich Georg Beckhaus mit dem Synchronsprechen, um sich zwischen den Auftritten etwas dazuzuverdienen. So erlernte F. G. Beckhaus beim deutsch-britischen Synchronregisseur Edgar Flatau das Synchronhandwerk. So richtig Spaß am Synchron fand er jedoch erst in seinen Berliner Jahren durch den Synchronregisseur Dietmar Behnke. Seine erste größere Rolle war dann Robert Stack (1919-2003) als Eliot Ness in einer Neusynchro der Serie „Die Unbestechlichen“ (1959-1963), nachdem ihn zuvor G. G. Hoffmann (1929-1997) synchronisiert hatte.
„Was IHR hier macht, weiß ich nicht, aber ICH lenke das Schiff!“
Der Schauspieler, Theaterregisseur und Schriftsteller Rolf Honold (1919-1979) gilt als Schöpfer der „Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“ (1966). Beim Schreiben der Serie hat dieser die Rolle des Atan Shubashi explizit auf F. G. Beckhaus angelegt. Atan Shubashi ist der Astrogator des Raumschiffes. Er ist es, der das Schiff mittels des berühmten „Bügeleisens“ lenkt. Denn für die erste deutsche Science-Fiction-Serie dienten als Requisite auch umfunktionierte Haushaltsgeräte. Leider kam die Serie nicht über 10 Folgen hinaus, was an der amerikanischen Konkurrenz lag. „Raumschiff Enterprise“ konnte aufgrund eines ungleich höheren Budgets viel schneller noch action-reicheren Inhalt produzieren und das auch noch in Farbe. Aber die „Raumpatrouille“ ist und bleibt wegen ihrer unterhaltsamen Machart absoluter Kult.
Hier sehen und hören wir den Friedrich Georg Beckhaus als Atan Shubashi:
„Wenn man jemanden synchronisieren darf, der ein so guter Schauspieler ist, da lernt man selber noch von und es macht richtige Freude!“
Erstmals synchronisiert hat Friedrich Georg Beckhaus Robert Duvall im Jahr 1983 für die Hauptrolle in dem Drama „Comeback der Liebe“. Duvall wurde im Jahr darauf für diese Hauptrolle mit dem Oscar ausgezeichnet genauso wie das Drehbuch zum Film. F. G. Beckhaus möchte sich in unserem Interview auf keinen Lieblingsfilm mit Duvall festlegen, weil dieser einfach ein zu vielseitiger Schauspieler ist, dem eine Auswahl seiner Rollen nicht gerecht würde. Beckhaus erwähnt im gleichen Atemzug aber zum Beispiel den Western „Open Range - Weites Land“ (2003) mit Kevin Costner, in dem Robert Duvall ebenfalls die Hauptrolle übernahm. Selbst Duvalls kleinere Rollen empfindet Beckhaus immer als hochinteressant. Daher freut er sich, dass Duval wie er selbst nach wie vor aktiv ist.
Und hier hören wir F. G. Beckhaus als Robert Duvall in dem oscarprämierten Drama „Comeback der Liebe“:
„Ich mag Schauspieler die mit Blicken mehr ausdrücken als durch großes Geschrei“
Auch in Harry Dean Stantons letzter großer Hauptrolle, nämlich in „Lucky“ (2017), hat Friedrich Georg Beckhaus ihn synchronisiert. „Lucky war ein so wunderbarer Film. Ich hab‘ gedacht, der muss einen Preis kriegen!“ sagt Beckhaus in unserem Interview. Zum Beispiel die Chicago Film Awards ehrten Stanton als besten Hauptdarsteller dafür. Für den Oscar wurden jedoch weder Film noch Schauspieler nominiert. Das fügt sich jedoch nahtlos in Harry Dean Stantons Image ein. Bekam dieser doch selten große Hauptrollen und blieb stattdessen mit seinen kleinen Rollen in Filmen wie „Alien“ (1979) oder„Die letzte Versuchung Christi“ (1988) nachhaltig in Erinnerung. In "Lucky" spielte Stanton erstmals sich selbst. Darüber hinaus kann man ihn hier endlich nochmal durch die Wüste stiefeln sehen, wie 1985 schon einmal, nämlich in der Hauptrolle von Wim Wenders Kultfilm "Paris, Texas".
Friedrich Georg Beckhaus als deutsche Stimme von Harry Dean Stanton in John Carroll Lynchs „Lucky“ (2017):
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