Bernd Egger, geboren 1984, spricht im neuen "Terminator: Dark Fate" (2019) Arnold Schwarzenegger als T-800.
Schon als Kind liebte es Bernd, Rennautos und stimmgewaltige Filmrollen wie den Polizisten Larvell Jones aus „Police Academy“ zu imitieren. Heute hat Bernd tatsächlich nach einiger Zeit als Radiosprecher auch im Synchron fußgefasst. So richtig ins Rolle kam er dabei im Jahr 2015 durch einen Ensemble-Termin für den Film „Kill the King“. Constantin von Jascheroff führte die Synchronregie hierfür und war im Nachhinein ziemlich begeistert von Bernds stimmlicher Bandbreite. Im Anschluss tat dieser der ganzen Synchronbranche Kund von diesem neuen und talentierten Kollegen namens Bernd. Seit diesem Tag nahm die Auftragslage von Bernd gehörig zu, 2018 hatte er dann seine erste größere Synchronrolle als Steinar in der Serie „The Innocents“. Mittlerweile spricht Bernd in diversen Produktionen markante Nebenrollen und erarbeitet sich gerade erste Feststimmen. Gerade durfte er den Schauspieler, Ex-Politiker und Bodybuilder Arnold Schwarzenegger in der legendären Rolle des T-800 in dem neuen Film „Terminator: Dark Fate“ sprechen. Warum Schwarzenegger nicht wieder vom großartigen Thomas Danneberg synchronisiert wurde, erfahrt ihr in unserem Interview mit Bernd Egger.
Viel Spaß mit dem neuen Kurzinterview mit Bernd Egger (Die Langversion findet ihr ganz unten):
Eines Tages bekam Bernd einen Anruf mit der Frage, ob er für das Computerspiel „Mortal Kombat 11“ den darin vorkommenden Terminator sprechen würde. Bernd fühlte sich zwar geehrt, bat aber darum, doch erst einmal Thomas Danneberg zu fragen. Schließlich ist Thomas Danneberg die berühmte deutsche Stimme von Arnold Schwarzenegger und außerdem von vielen weiteren Charakterriesen wie Terence Hill, Sylvester Stallone, John Travolta und Nick Nolte. Was Bernd zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Seit der Ausstrahlung der Dokumentation „Die Terence-Hill-Story“ im März 2019 war bekannt, dass sich Thomas Danneberg aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand zurückgezogen hatte. Also durfte Bernd Egger den animierten Terminator in „Mortal Combat 11“ sprechen. Und wie der Zufall es so wollte, sollte am 24.10.2019 der sechste Teil der „Terminator“- Filme heraus: „Terminator: Dark Fate“ herauskommen. Vor dem Casting für die Rolle Arnold Schwarzeneggers als T-800 hatte sich Bernd Egger mehrfach den aus Bernd Geburtsjahr stammenden Klassiker, „Terminator“ und „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ (1991) angeschaut. Er wollte die Synchronarbeit von Thomas Danneberg genau verstehen und verinnerlichen. Bestens vorbereitet ging Bernd in das Casting und konnte es für sich entscheiden.
Hier der Trailer zu „Terminator: Dark Fate“ (2019) bei Minute 1:20 sehen wie Schwarzenegger und hören Egger:
In unserem Interview erzählte Bernd Egger Folgendes: An den Abenden vor den Synchronaufnahmen zu „Terminator: Dark Fate“ hat sich Bernd nicht nur intensiv Schwarzenegger-Filmen angeschaut. Dazu hat er auch ordentlich Whiskey konsumiert, um seine Stimme rechtzeitig für die Aufnahmen um ein paar Dekaden altern zu lassen. Vielleicht wäre es gar nicht nötig gewesen, schließlich klingt Bernd eh schon auffällig alt für sein tatsächliches Alter. Das liegt übrigens daran, dass Bernd als Kleinkind sehr viele Lungenentzündungen hatte und seine ganze Kindheit ständig husten musste. Seine Stimmbänder haben also schon ziemlich viel durch und belohnen Bernd dafür, wie ein 72-jähriger Arnold Schwarzenegger klingen zu können. Aber Bernd wird in der Synchronbranche nicht nur als extrem alte, sondern auch ausgesprochen wandlungsfähige Stimme gehandelt. Er selbst begründet dies mit seinem wandlungsfähigen Charakter. Bernd sagt selbst dazu: „Das bin aber trotzdem alles ich.“ Und was sagen Bernds Kollegen? Die sagen: „Bernd ist 'ne Bank! Egal was du ihm hinsetzt, er kriegt das hin.“
Für echte "Terminator"-Fans oder einfach zum Vergleich, hier nochmal das "Original": Thomas Danneberg in „Terminator – Tag der Abrechnung“ (1991) als Arnie alias der T-800:
„Das ist echt krasser Sch…!“
Dass Bernd auch gleichaltrige Schauspieler synchronisieren kann, ist gerade sehr beeindruckend in der neuen Netflix-Serie „Top Boy“ (2019-) zu hören. In dieser britischen Produktion, die sich um Londoner Drogendealer mit jamaikanischer Herkunft dreht, spricht Bernd die Hauptrolle des von Ashley Walters gespielten Dushane. Die Macher der Serie haben sich offensichtlich den HBO-Klassiker „The Wire“ (2002-2008) zum Vorbild genommen, weswegen wir auf weitere spannende Staffeln mit Bernd Egger hoffen können.
Ein Blick in den Trailer zu „Top Boy“ lohnt sich allemal:
"Sitcom ist einfach krass …schwierig.Da muss jede Pointe on Point sein."
Einen weiteren knallharten Typen spricht Bernd in der seit 2017 laufenden Netflix-Sitcom „Disjointed“. In der von Chuck Lorre entwickelten Sitcom um die von Kathy Bates gespielte Verkäuferin für medizinisches Cannabis Ruth dreht sich alles ums Kiffen. Bernd synchronisiert Michael Trucco in der Nebenrolle des Taekwondo -Lehrers Doug. Während alle um ihn herum paffen was das Zeug hält, ist Doug der totale Anti-Kiffer und versucht die anderen vom Marihuana-Konsum abzuhalten.
EInen Trailer auf deutscht gibt es leider noch nicht, daher hier das englische Original:
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