Vincent Borko, geboren 1998, ist der deutsche Synchronsprecher von Rico Rodriguez („Modern Family“).
Die Rollen des Schauspielers, Podcasters und Informatik-Studenten sind so vielseitig wie seine Interessen. Neben dem frühreifen Publikumsliebling Manny in der Sitcom „Modern Family“ (2009-2019) synchronisiert Vincent Borko auch Jaden Smith mit Afro in der 70er-Serie „The Get Down“ (2016-2017). Zunächst meist für kleine dicke Jungs besetzt, wie etwa als der rundlichen Billy an der Seite von Johnny Knoxville in „Jackass: Bad Grandpa“ (2013), vertonte Vincent Borko mit 15 häufig die Kinder der erwachsenen Protagonisten. Für „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (2013) vertonte er den Sohn Rich der alleinerziehenden Cheryl. Auf sie hat ihr Kollege, der Tagträumer Walter (gespielt von Ben Stiller), ein Auge geworfen. In 19 Folgen von Krimiserie „Broadchurch“ (2013-2017) spricht er den Sohn der einheimischen Ermittlerin Ellie Miller (Olivia Coleman), die gemeinsam mit dem schottischen Inspector Hardy (David Tennant) den Mord an einem elfjährigen aufklärt. Wie Vincent ist auch seine Schwester Celina Synchronsprecherin und zusammen standen sie schon für die kanadische Dramaserie „Anne with an E“ (2017-2019) vor dem Mikrofon.
Seine Wandlungsfähigkeit demonstriert Vincent Borko regelmäßig in diversen animierten Projekten, wo er häufig auch problemlos unter seiner Altersklasse spricht. In den modernen Klassikern „Wickie und die starken Männer“ (2014-) und „Die Biene Maja“ (2012-2017) hört man ihn als Wikinger Karl oder Biene Summsi. Den Schwimmer Aiichirou Nitori mimt er zudem in zahlreichen Serien und Filmen des dramatischen Sport-Anime „Free!“. Aber auch als der kindliche Söldneranführer Griffith ist er in „Berserk: Das Goldene Zeitalter -III“ (2014) zu hören.
Weshalb er für seinen ersten Spielfilm gleich zwei Schauspieler synchronisieren musste und andere spannende Einblicke ins Leben eines Synchronsprechers gewährt uns Vincent Borko im exklusiven Interview:
Manny gehört längst zu den heimlichen Stars von Mockumentary „Modern Family“ (2009-2019). Dabei hat es Darsteller Rico Rodriguez nicht gerade ein einfaches Spiel. Er muss sich ausgerechnet an Kultschauspieler Ed O’Neill – Al Bundy aus „Eine schrecklich nette Familie“ (1987-1997) – messen lassen, da dieser seinen Stiefvater Jay Pritchett mimt. Manny stammt nämlich aus der ersten Ehe seiner temperamentvollen Mutter Gloria mit dem charismatischen Kolumbianer Javier. Ab der vierten Staffel übernahm Vincent Borko die Synchronisation von Manny, dem zuvor Amadeus Siegel die Stimme geliehen hatte. Spätestens mit Mannys Wechsel auf die High School in der fünften Staffel war ein neuer Sprecher nötig, um auch das Erwachsenwerden des Kinderdarstellers Rico Rodriguez zu reflektieren. Mit seinen Vorlieben für Hüte, Jazz und Frank Sinatra war Manny zwar schon immer etwas frühreif. Borko gelingt es die spleenigen Facetten des unkonventionellen Teenagers einzufangen. Gerade den konservativen Patriarchen und Stiefvater Jay kann er mit seinem ungewöhnlichen Auftreten regelmäßig verwirren. Trotz der leicht exzentrischen Aspekte, weiß Vincent Borko auch stets den höflichen und netten Charakter von Manny zu transportieren. In der Teenie-Sitcom „Austin & Ally“ (2011-2016) leiht Vincent Borko dem US-amerikanischen Schauspieler Rico Rodriguez ebenfalls die Stimme.
In dieser Szene hört ihr Vincent als Manny Delgado beim „Improtheater“ mit seiner bezaubernden Freundin Sherry:
„The Umbrella Academy“ (2019-) war für Vincent Borko eine unkonventionelle Herausforderung. Eigentlich bekommt er vorab keinen Einblick in das zu vertonende Videomaterial. Synchronregisseur Rainer Fritzsche, der ihn für die Superhelden-Serie vorgeschlagen hatte, hatte für Vincent Borko aber eine ganz besondere Rolle in petto. Als Stimme von Aiden Gallagher sollte er den Amerikaner als den übernatürlich begabten Jungen mit der Nummer 5 vertonen. Als Einziger seiner sechs Adoptivgeschwister, bekommt Nr. 5 von seinem exzentrischen Ziehvater lediglich eine Zahl als Namen. Doch damit nicht genug; Wie seine Geschwister besitzt auch Nummer 5 übermenschliche Fähigkeiten. Er ist dazu in der Lage sich durch Raum und Zeit teleportieren. Bei einer seiner Zeitreisen bleibt er jedoch über 40 Jahre lang stecken und kehrt in der Gestalt eines 13-Jährigen zurück. Damit ist er in seiner Familie zwar das einzige Kind, aber auch gleichzeitig das älteste seiner erwachsenen Geschwister. Auf die Rolle des 60-Jährigen im Körper eines Teenagers hatte sich Vincent Borko eingehend vorbereitet. Da Nummer 5 bereits ein Menschenleben gelebt und die Zukunft gesehen hat, verfügt er über einen enormen Wissensvorsprung, den Vincent Borko in einer subtilen Performance verpackt, ohne dabei den Zuschauern zu viel von seinen Kenntnissen preiszugeben.
Ab 0:44 hört ihr Vincent Borko als den stets adrett gekleideten Jungen Nummer 5, dem zusammen mit seinen Geschwistern lediglich acht Tage bleiben um den drohenden Weltuntergang abzuwenden:
Ab der vierten Staffel von Zeichentrickserie „Die fantastische Welt von Gumball“ (2011-2019) leiht Vincent Borko sein Timbre dem namensgebenden Protagonisten Gumball T. Watterson. Der hilfsbereite blaue Kater verlangt ihm dabei einiges ab, sodass Borko aus seinem vollen Sprecher-Arsenal schöpfen muss. Gumball schreit sich nicht nur regelmäßig die Seele aus dem Leib, sondern legt generell eine abwechslungsreiche Sprechweise an den Tag. Manchmal krächzt er heiser wie ein Rentner oder rappt sogar ganze Songtexte in kurzen musikalischen Einlagen. Seine facettenreiche Stimme spiegelt das chaotische Naturell des Katers wider. Mit seinen zwölf Jahren ist Gumball zwar jung und ungestüm, hat das Herz aber auf dem rechten Fleck. In der Regel möchte er anderen lediglich helfen, aber seine absurden Ideen machen ihm regelmäßig einen Strich durch die Rechnung – was gut für Vincent Borko ist. Wenn beim Kater Gumball aus Frustration Wut entsteht, kann der Synchronsprecher in kurzen Tobsuchtsanfällen zeigen, was in ihm steckt. Mit seinem heimlichen Schwarm Penny, der Erdnuss, sowie im im Umgang mit seiner Serienmutter Nicole findet Vincent Borko auch respektvolle, ruhige Töne. Sein fauler Vater, das rosa Kaninchen Richard, dient Gumball dann meist als Zielscheibe für Spott und Schabernack.
In dieser Szene von „Die fantastische Welt von Gumball“ (2011-2019) hört ihr Vincent Borko bei der Vertonung des legendären Ketchup-Raps:
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