Ben Affleck
Ben Affleck wurde am 15. August 1972 in der kalifornischen Universitätsstadt Berkeley geboren. Sein vollständiger Name lautet: Benjamin Géza Affleck-Boldt – der Einfachheit halber, nenne ich ihn in diesem Blockbeitrag Ben [Affleck]. Seine Mutter ist Lehrerin und sein Vater hatte diverse Jobs, er arbeitete zum Beispiel als Mechaniker, oder Sozialarbeiter. Ben Affleck hat einen jüngeren Bruder, Casey Affleck.
Schicksal Kinderstar?!
Wer schon sehr früh im Showbusiness arbeitet, der kann sich zwar oft über den frühen Erfolg freuen, aber es bringt auch viele Probleme mit sich, schon als Kleinkind vor der Kamera zu stehen. Es gibt diverse Beispiele von Schauspielern, die dann später als Teenager oder junge Erwachsene massive Probleme haben, zum Beispiel mit dem Alkohol-und Drogenkonsum. Wenn der süße Junge, das niedliche Mädchen, eben erwachsen ist und nicht mehr so süß aussieht, dann schwindet die Karriere ebenfalls. Natürlich passoert das nicht jedem Kinderstar, aber ein gewisses Risiko gibt es.
Ben Affleck`s erste Auftritte als Schauspieler hatte er im Alter von sieben Jahren. Er bewarb sich bei Castingagenten für Rollen in der Werbung und im Film und ein Freund der Familie verschaffte ihm seine erste Rolle. Der Film hieß „The dark end of the street“ und wurde 1979 gedreht. Ein paar Jahre später hatte Ben seinen größten Erfolg als Kinderschauspieler. Für die TV-Serie „The voyage of the Mimi“ 1984 stand er mehrfach vor der Kamera. Diese Serie war nicht nur Unterhaltung für Kids gewesen, sondern Bildungsfernsehen. Spielerisch wurden Themen aus der Mathematik oder den Naturwissenschaften aufgegriffen.
Ben hatte zwar als Kind und Teenager immer wieder Rollen in Filmen und in der Werbung, aber es war nie so, dass seine Familie ihn dazu gedrängt hätte. Das Geld, was er mit seiner Arbeit verdient hatte, hatten seine Eltern angelegt für seine spätere Ausbildung. Sie hoffen inständig darauf, dass das Schauspielen nur ein Hobby bleiben würde und Ben doch lieber Lehrer wird oder etwas anderes. Naja, da haben die Eltern umsonst gehofft. Ben hat zwar am College und später an der Uni verschiedene Kurse belegt, unter anderem Spanisch und einen Kurs über den mittleren Osten, aber die Schauspielerei führte letztlich dazu, dass er ohne Abschluss die Uni verlies um nach Hollywood zu gehen. Sein Traum war es nun mal ein professioneller Schauspieler zu werden und damit war er nicht allein. Denn er hatte einen besten Freund, der ebenfalls Schauspieler werden wollte: Matt Damon. Die beiden Jungs wohnten damals, als sie noch Teenager waren, nur wenige Blocks voneinander entfernt. Zwar ist Matt ein paar Jahre älter als Ben, aber sie hatten viele Gemeinsamkeiten und verbrachten viel Freizeit miteinander.
der sehr junge Ben Affleck in der Serie "The Voyage of the Mimi"
Ben und Matt - eine echte Männerfreundschaft
Wie heißt es so schön: Wahre Freundschaft gibt es nur unter Männern. Diesem Leitspruch folgend sind auch Ben Affleck und Matt Damon best buddies. Die beiden haben gemeinsam Schauspielkurse an einer Schule besucht und wollten es beide bis nach Hollywood schaffen. Sie haben dabei nicht nur vor der Kamera eine gute Figur gemacht, sondern auch als Drehbuchautoren. Ben und Matt hatten eine Idee für ein Drehbuch, aus dem später der Film „Good Will Hunting“ entstand.
1992 schrieb Matt einen ersten Entwurf für eine Schauspielklasse, die er besuchte. Zusammen mit Ben hat er ein paar Szenen vor der Klasse gespielt, die kamen gut an. Das Projekt haben beide dann weiterbearbeitet und ein richtiges Drehbuch für einen Film entwickelt. Allerdings war es schwer, die Studiobosse in Hollywood von ihrer Geschichte über einen verarmten, zu Gewalt neigenden jungen Mann, der als Hilfsarbeiter arbeitet und der aber eigentlich ein Mathe Genie ist, zu überzeugen. Aber es gelang ihnen. Schließlich hatten sie MIRAMAX von ihrer Idee überzeugt und der Film kam 1996 in die Kinos.
Good Will Hunting
Matt Damon spielt die Hauptrolle des Will Hunting. An seiner Seite Robin Williams als Therapeut und auch Ben Affleck spielt mit, den besten Freund von Will Hunting. Der Film räumte allerhand Preise ab, zum Beispiel den Oscar für das beste Drehbuch und Robin Williams wurde für seine Rolle als Therapeut mit dem Oscar für die beste Nebenrolle ausgezeichnet.
Die Geschichte dreht sich um Will Hunting. Der ist in einer Gegend von Boston aufgewachsen, die als Arbeiterviertel gilt. Dort musste er sich durchschlagen um nicht selbst geschlagen zu werden. Will kommt immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, weil er sich prügelt. Über die Jahre hat er sich einen ordentlichen Katalog an Vorstrafen angesammelt. Um sich etwas Geld zu verdienen putzt er an einem wissenschaftlichen Institut die Flure. Dort wimmelt es von begabten Studenten, die sich über schwierigsten mathematischen Formeln den Kopf zerbrechen. Will ist, was keiner weiß, ein Mathematik-Genie. Eines Tages stellt Professor Lambeau seinem Kurs eine Aufgabe, es geht um eine komplizierte Formel. Keiner der Studenten hat auch nur den geringsten Schimmer, wie diese Aufgabe zu lösen ist. Will erkennt sofort, was es mit der Formel auf sich hat. Eines Tages, während er die Flure wischt, nimmt er sich ein Stück Kreide und schreibt die Lösung an die Tafel. Keiner hat das mitbekommen. Professor Lambeau sucht nach dem Studenten, der die Formel umgeschrieben hat, wird aber zunächst nicht fündig. Er stellt seinen Studenten eine neue Aufgabe, er will rauskriegen, wer der Schlaumeier ist. Als er eines Abends die Flure entlanggeht, bemerkt er, dass Will sich an der Tafel zu schaffen macht. Der Prof wird neugierig und will den Hilfsarbeiter zur Rede stellen, der rennt weg.
Will trifft sich mit seinen Kumpels und die Truppe fährt durch die Straßen. An einem Basketballplatz halten sie. Sie werden in eine Prügelei verwickelt, woraufhin Will von der Polizei verhaftet wird. Es kommt schließlich so weit, dass er vor Gericht landet, wegen seiner Gewaltausbrüche. Er soll ins Kitchen. Zufällig bekommt der Prof Wind von der Sache und vereinbart mit dem Richter, dass sich Will einer Therapie unterzieht, um seine Gewaltausbrüche und seine anderen Probleme in den Griff zu bekommen. Außerdem soll er unter Aufsicht des Professors Mathematik studieren. An dieser Stelle kommt es zu einigen Therapeuten, die sich an ihm die Zähne ausbeißen, bis auf einen – der schafft es an den Jungen heranzukommen: Sean Maguire. Der wird gespielt von dem wunderbaren Robin Williams, der in diesem Film mal nicht den Komödianten spielt, sondern in einer ernsthaften Rolle glänzt. Die beiden verbindet, dass sie in der gleichen Gegend aufgewachsen sind, auch wenn es in unterschiedlichen Jahrzehnten war. Aber dieser Faktor bewirkt, dass sich Will öffnet und sich den Fragen des Therapeuten stellt. Beide entwickeln nicht nur ein sehr gutes Patient-Arzt Verhältnis, sondern schon eine Art Freundschaft, oder zumindest Verbindung. Will gelingt es, sich seinen Ängsten zu stellen und vor allem wird er mutiger, seine Hochbegabung anzuerkennen und einzusetzen.
Nicht zuletzt wegen der glaubhaften Story ist der Film beim Publikum sehr gut angekommen. Sie beschreibt den Konflikt, den viele junge Menschen haben auf der Schwelle zum Erwachsenwerden: Was will ich im Leben erreichen? Was zählt für mich, die Familie und Freunde oder doch Geld und Karriere? Hoch gelobt worden sind auch die schauspielerischen Leistungen von Matt Damon und Robin Williams, die so wunderbar vor der Kamera agieren. Ben Affleck, der in diesem Film ja auch mitspielt kommt ebenfalls gut weg, allerdings ist seine Rolle als bester Kumpel von Will Hunting dann doch etwas zu klein geraten. Aber das soll sich ändern. Ben Affleck bekommt noch die Chance, als Hauptrolle in einem Blockbuster zu glänzen.
Hier eine Szene aus dem Film. Matt Damon und Robin Williams.
Blockbusterschauspieler – Ben Affleck in "Pearl Harbor"
Dieser Blockbuster, in dem Ben Affleck so gut agiert, dreht sich um ein sensibles Thema in der amerikanischen Geschichte. Es geht um den zweiten Weltkrieg und die Frage ob und wann die USA in das kriegerische Geschehen eingreifen sollen. Diese Entscheidung wird ihnen abgenommen von den Japanern, die mit ihren U-Booten und Fliegern, den US-Hafen und Militärstützpunkt PEARL HARBOR auf Hawaii angreifen. Damit steht für die USA fest, die Isolationshaltung ist zu Ende und sie müssen zurückschlagen Und da kommt der Film ins Spiel: "Pearl Harbor". Natürlich ist es kein Historienfilm, sondern ein Hollywood-Streifen. Soll heißen, historische Eckpunkte werden im Film zwar behandelt, aber sie nehmen es mit den Fakten nicht so genau. Außerdem steht die Liebesgeschichte, eine komplizierte Dreiecksgeschichte, im Vordergrund. 2001 kam der Film in die Kinos und spielte insgesamt knapp 450 Millionen US-Dollar ein. Das war 2001 der sechsterfolgreichste Film, der in die Kinos kam, zumindest was das Einspielergebnis angeht.
Hauptdarsteller in diesem Film sind Ben Affleck, Josh Hartnet und Kate Beckinsale. Diese drei sind es auch, die sich in einer komplizierten Dreiecksbeziehung wiederfinden. Anfangs sieht es allerdings nicht danach aus. Kate Beckinsale, die die Militärkrankenschwester Evelyn spielt, verliebt sich in einen jungen Piloten namens Rafe, gespielt von Ben Affleck. Dieser wiederum will unbedingt zur Air Force. An seiner Seite sein bester Kumpel Danny, verkörpert durch Josh Hartnett. Die beiden Jungs kennen sich seitdem sie klein waren und verfolgen beide das Ziel, Pilot bei den US- Streitkräften zu werden. Sie schaffen es auch. Rafe wird allerdings eines Tages abberufen um den Briten bei der Luftschlacht um England zu helfen. Evelyn und Dannys Einheiten werden verlegt. Sie müssen in Hawaii Dienst schieben, in Pearl Harbor. Dort erreicht Danny die Nachricht, dass sein bester Kumpel im Einsatz abgeschossen worden ist und tot sei. Er überbringt diese traurige Nachricht Evelyn. Die ist bestürzt. Danny steht ihr in der Trauerphase bei, beide verlieben sich ineinander.
Ein paar Wochen später taucht der totgeglaubte Rafe plötzlich wieder auf. Ein Schock für Evelyn und Danny – wie erklären die beiden jetzt Rafe, dass sie jetzt ein Paar sind? Logisch, dass Rafe mehr als wütend ist. Bevor sich die drei aber deswegen in die Haare kriegen, kommt ein historisches Ereignis dazwischen. Die Japaner greifen Pearl Harbor an, zu Wasser und aus der Luft. An dieser Stelle im Film kracht es an allen Ecken und Enden. Hier zeigt sich, das Regisseur Michael Bay im Actiongenre zuhause ist.
Alle drei überleben diesen Angriff. Die beiden Freunde Danny und Rafe beteiligen sich an einer Racheaktion und fliegen nach Tokio um über der japanischen Stadt Bomben abzuwerfen. Das gelingt. Allerdings haben die Flugzeuge zu wenig Treibstoff für den Rückweg an Board, sodass die Piloten notlanden müssen. Sie geraten in ein Feuergefecht mit den Japanern. Einer der beiden Freunde, Danny, überlebt nicht. Allerdings bittet er Rafe noch, sich um Evelyn zu kümmern. Diese ist übrigens von ihm Schwanger. Rafe hält sich an das Versprechen. Er und Evelyn kommen wieder zusammen und Rafe kümmert sich um das Kind.
Beim Publikum kam der Film nicht so gut an. Das lag zum einen an der nicht ganz historisch getreuen Darstellung, auf der anderen Seite ist die Liebesgeschichte um die drei Hauptdarsteller auch etwas zu flach gehalten. Es gab diverse Nominierungen des Films für die goldene Himbeere, ein Preis der die schlechtesten Filme auszeichnet. Nominiert war "Pearl Harbor" unter anderem als schlechtester Film, schlechteste Regie und schlechtestes Leinwandpaar. Doch der Film gewann auch einen Oscar, für den besten Tonschnitt. Außerdem war der Film, wegen der Filmmusik, für zahlreiche Preise nominiert. Die US-Sängerin Faith Hill steuerte den Titelsong bei. „There you´ll be“ erreichte in den USA und anderen Ländern Positionen im Top 10 Bereich. Das dazugehörige Video ist an die Szenerie im Film "Pearl Harbor" angelehnt. Regie geführt hat bei diesem Musikvideo ebenfalls Michael Bay. Der hat übrigens als Regisseur für Musikvideos seine Karriere gestartet.
Hier der deutsche Trailer zum Film "Pearl Harbor"
Wenn es mal nicht so gut läuft - Beispiel "Daredevil"
Die Karriere von Ben Affleck war ein stetiger Aufstieg bis in die Top-Riege der Schauspieler in Hollywood. Allerdings war nicht jeder Film, der für ein großes Budget produziert worden war, auch eine schauspielerische Glanzleistung von Ben Affleck gewesen. Als Beispiele möchte ich hier mal kurz zwei Filme aus dem Jahr 2003 aufgreifen.
„Daredevil“ – Ben Affleck in der Rolle des Superhelden „Daredevil“ der mit seiner Fähigkeit die Bösen zur Strecke bringt. Es ist eine Verfilmung aus der Marvell-Comicreihe gewesen. Da ich mich mit Comics nicht auskenne, werde ich da jetzt nicht näher drauf eingehen, ob die Marvell-Comics nun toll sind oder nicht. Auf jeden Fall haben die Macher einen guten Moment abgepasst, denn die Comicverfilmungen waren wieder im Kommen. Neben dem Daredevil glänzen auch Spider-Man, X-Men, Hulk und andere Gestalten auf der Leinwand.
Die Figur, die Ben Affleck in „Daredevil“ verkörpert, ist in New York zuhause und führt dort eine Art Doppelleben. Tagsüber arbeitet Matt Murdock als Anwalt und nachts zieht er durch die Straßen der Metropole und geht auf Verbrecherjagt, als Daredevil. Seit einem Unfall mit radioaktiven Chemikalien ist der Mann blind, allerdings sind seine anderen Sinne viel feinfühliger und schärfer geworden. Er hört besser, riecht besser und kann Dinge anders ertasten.
Als Matt Murdock noch ein Kind war, wurde sein Vater brutal ermordet. Er war ein Ex-Boxer der sich mit den Mächtigen der Unterwelt angelegt hat, das musste er schließlich mit dem Leben bezahlen. Der kleine Matt hat das natürlich mitbekommen und will Rache. Als er älter ist und seine Fähigkeiten als Daredevil erkennt, nutzt er diese. In zahlreichen Actionszenen sieht man, die der Daredevil seine Fähigkeiten geschickt einsetzt um die „Bösen“ dingfest zu machen. Während er auf der Jagd ist, taucht eine Frau in seinem Leben auf – Elektra. Sie ist die schöne Tochter eines Millionärs und dazu noch eine Auftragskillerin. Eine sehr interessante Kombination die von der US-Schauspielerin Jennifer Garner verkörpert wird. Dazu gesellen sich noch zwei Charaktere - richtig böse Jungs. Ein Gangsterboss namens Kingpin und sein Compagnon Bullseye, ein Auftragskiller.
Die Story geht wie folgt weiter: Daredevil will den Vater von Elektra schützen, weil Bullseye den umbringen will. Daredevil scheitert, der Vater stirbt und zu allem überfluss glaubt auch noch Elektra, dass Daredevil für den Tod des Vaters verantwortlich ist. Was nun folgt ist eine Actinszene nach der Anderen. Elektra jagt Daredevil, Bullseye jagt Daredevil und auch Kingpin mischt kräftig mit. Am Ende bleibt eine auf der Strecke – Elektra.
Wie schon anfangs erwähnt, bin ich persönlich nicht der größte Fan von Comicverfilmungen. Die Leistung von Ben Affleck ist okay, aber auch nicht gerade herausragend. Einer, der leider nicht viel Zeit auf der Leinwand bekommt, aber richtig gut abliefert, ist Colin Farrell. Er spielt Bullseye und macht alleine durch seine Mimik und Gestik einiges her. Besonders gut kommt das zum Beispiel in einer Szene in einer Bar zur Geltung. Bullseye spricht eigentlich nichts, er trinkt und spielt Dart, zu Verwunderung der Gäste trifft jeder Pfeil ins Schwarze – na bei dem Namen eigentlich kein Wunder
Hier die Szene mit Colin Farrell als Bullseye, wie er in einer Kneipe Dart spielt. Ein bisschen was Komödiantisches hat es schon, oder?!
Ben und Jen in „Gigli“ – eine Liebe mit Risiko und ein Griff ins Klo
Ein weiterer schauspielerischer Tiefschlag gelang Ben Affleck im gleichen Jahr mit einer Romantischen Komödie namens „Gigli – Liebe mit Risiko“ Der Film, dessen Produktionskosten um die 70 Millionen Dollar betrugen, ist an den Kinokassen total gefloppt. Etwa ein Zehntel der Kosten hat der Film eingespielt. Das sagt schon einiges aus über die Qualität.
Ich möchte mal einen Satz aus diesem Film zitieren…“ In einer Beziehung gibt es immer einen Bullen und eine Kuh. Ich bin der Bulle und du die Kuh! Verstanden?“ mit solchen und ähnlichen Sätzen hat es Ben Affleck geschafft, beim Publikum durchzufallen. Nun ja, er war nicht für die Dialoge zuständig, also trifft ihn die Schuld an dieser Stelle nicht komplett, aber seine schauspielerische Leistung war in diesem Film doch mehr als Fragwürdig. Gemeinsam mit Jennifer Lopez, die neben der Schauspielerei auch als Sängerin internationale Erfolge feiert, verkörpert Ben einen Kleinkriminellen der es eigentlich nicht draufhat. Er wird angeheuert um einen Jungen zu kidnappen. Das besondere, der Auftraggeber des Kidnappings hat Probleme mit der Staatsanwaltschaft und der Junge ist dessen Bruder. Das schwierige an der Aktion, der Junge hat ein Handicap, er ist Autist.
Da der Auftraggeber seinem angeheuerten Kleinkriminellen aber nicht zu einhundert Prozent zutraut, dass er den Job richtig erledigt, wird noch ein zweiter Gangster angeheuert. Dieser Kriminelle ist allerdings weiblich - eine Frau namens Ricki. Der autistische Junge wird also von Larry Gigli (so heißt Bens Charakter in diesem Film) aus dem Heim entführt und in einer Wohnung untergebracht. Dort treffen beide auf Ricki, die dafür da ist, die Aktion zu überwachen damit nichts schiefgeht. Sie überwachen sich letztlich gegenseitig und irgendwie verlieben sich die beiden dann ineinander, obwohl das eigentlich nicht sein kann, denn Ricki steht auf Frauen. Aber irgendwie hat es ihr der leicht dümmliche Larry Gigli doch angetan. Außerdem sind die beiden von ihrer Kidnapping-Aktion nicht mehr so richtig überzeugt und haben Mitleid mit dem Jungen. Sie wollen den Jungen also wieder zurückbringen zu seinem Bruder, dem Staatsanwalt. Ob das gelingt oder nicht, will ich mal nicht verraten. Die Geschichte ist auch so seltsam genug.
Regisseur und Drehbuchautor Martin Brest ist für diesen Film verantwortlich. Der hat eigentlich sonst durchweg positive Kritiken für seine Arbeit bekommen. Unter anderem stammen der 80er Kultfilm „Beverly Hills Cop“ oder die romantische Komödie „Rendezvous mit Joe Black“ aus seiner Feder. Aber was ihn zu „Gilgi“ bewogen hat…wer weiß. Auf jeden Fall ist der Film ein totaler Flopp gewesen und seitdem hat Regisseur Martin Brest auch keinen Film mehr gedreht. Das schlechte Feedback hat ihn offenbar zu sehr verschreckt. Der Film ist von diversen Filmportalen als einer der schlechtesten Filme überhaupt bezeichnet worden und hat auch diverse goldene Himbeeren abgeräumt für die schlechte Story und die schlechte Performance der Darsteller.
Vielleicht wäre der Film mit zwei anderen Hauptdarstellern besser gelaufen? Zu der Zeit waren Jennifer Lopez und Ben Affleck nämlich ein Paar. Die Boulevardpresse in den USA hat sich richtig auf die Beiden eingeschossen und jeden Schritt des Liebespaares verfolgt. „Bennifer“ so wie das Paar von der Yellowpress genannt worden ist, konnte sich in zahlreichen Klatschblättern wiederfinden, wo ihre Beziehung ausgeschlachtet worden ist. Vielleicht hat dieses Übermaß an Berichterstattung irgendwie auch mit dazu geführt, dass nur so wenige Menschen den Film sehen wollten. Die Leute hatten wohl genug von "Bennifer"
Seitenwechsel – Ben Affleck als Regisseur
Das Ben Affleck sich nicht nur für die Arbeit des Schauspielers interessiert, sondern auch hinter der Kamera agieren kann, das wissen wir spätestens seit „Good Will Hunting“. Da hatte Ben ja zusammen mit seinem Kumpel Matt Damon das Drehbuch geschrieben. Die Faszination weitere Drehbücher zu schreiben hat Ben nicht aus den Augen verloren. 2007 konnte er sich erneut beweisen. Er schrieb das Drehbuch für den Film „Gone Baby Gone“ und führte auch Regie. Sein Erstlingswerk als Regisseur behandelt ein schwieriges und emotionales Thema – Kindesentführung. Die Story dazu basiert auf dem Roman „Kein Kinderspiel“ von Dennis Lehane.
Wenn Filme auf einer Romanvorlage basieren, dann ist es für den Drehbuchschreiber und Regisseur immer schwierig, sich für ein paar Ausschnitte aus dem Buch zu entscheiden, die er oder sie filmisch umsetzen will. Da müssen Entscheidungen getroffen werden und nicht immer sind alle mit dem Endprodukt zufrieden. Was diesen Film aber angeht, so sind die meisten sehr zufrieden gewesen mit der Umsetzung der Romanvorlage. Ben Afflecks Arbeit als Regisseur ist von zahlreichen Kritikern gelobt worden. Er habe sich auf das wesentliche fokussiert und die Essenz des Buches wiedergegeben, so oder in ähnlicher Wortwahl äußerten sich Filmexperten auf aller Welt.
Zum Plot: Die Geschichte spielt in Boston, USA. Im Mittelpunkt steht die Entführung eines kleinen Mädchens namens Amanda. Der Fall sorgt in der Öffentlichkeit für Aufregung, keiner weiß wo die Kleine ist, es gibt keinerlei Hinweise und auch der oder die Entführer haben sich nicht gemeldet. Auch ein Aufruf der Mutter, Helene McCready, im Fernsehen brachte zunächst nichts. Da sich die Mutter nicht anders zu helfen weiß und weil sie meint, die Polizei würde nichts tun, engagiert sie das Detektivpaar Patrick Kenzie und Angie Gennaro, nach ihrer Tochter zu suchen. Die beiden nehmen den Auftrag an und finden viele Ungereimtheiten in dem Fall. Es kommen verschiedene Personen in Frage, die etwas mit dem Verschwinden der Kleinen zu tun haben könnten. Die Umstände, in denen die Familie McCready lebt, tun ihr Übriges: Arbeiterviertel, viele Arbeitslose, Drogen und Kriminalität. Auch die Mutter von Amanda und ihr Freund kommen ins Fadenkreuz der Ermittler, ein ominöser Drogenboss, verschwundenes Geld und andere Dinge spielen auch eine Rolle. Doch letztlich (so viel verrate ich mal an dieser Stelle) kommt eine Figur ins Spiel, mit der keiner so richtig gerechnet hat.
Der Film ruft beim Publikum einige Fragen auf. Wie beurteilen wir Menschen, was ist wahr und was nicht. Sollte man Selbstjustiz in Betracht ziehen? In Bezug auf das Kindeswohl stellt sich die Frage, wie Kinder aufwachsen sollten, wie kann die Erziehung gestaltet werden?
Ben Affleck hat in diesem Film keine Rolle übernommen, aber die Hauptrolle bleibt in der Familie. Denn sein Bruder Casey Affleck spielt den Privatdetektiv Patrick Kenzie. Eine ideale Besetzung. In Caseys Gesicht lässt sich deutlich erkennen, wie schwer ihm einige Entscheidungen fallen, die er als Patrick Kenzie treffen muss. Hin und wieder kommt auch seine verletzliche Seite zum Vorschein, die er sonst hinter seiner harten Schale gekonnt versteckt.
Ebenfalls gut dargestellt sind die Lebensumstände, in denen die Hauptcharaktere sich befinden. Das heruntergekommene Viertel, der Kampf gegen Drogen und Kriminalität und anderes werden von der Kamera perfekt eingefangen. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass Ben Affleck an Originalschauplätzen in Süd-Boston gedreht hat und eine Menge Statisten und Kleindarsteller im Film mitgewirkt haben. Was das Ganze noch authentischer macht.
Mein Fazit: ein Film den man sich auf jeden Fall anschauen sollte, wenn man Thriller mag, wo es immer wieder Wendungen gibt und es sehr lange nicht auszumachen ist, wer das kleine Mädchen entführt hat und warum.
Ben Affleck hat in den vergangenen Jahren noch mehr Projekte als Regisseur umgesetzt. Auf diese Filme werde ich aber nicht näher eingehen. Zu seinen weiteren Arbeiten gehören: "The Town" 2010 - ein Actionfilm über eine Gruppe von Bankräubern in Boston (irgendwie dreht Ben gerne in Boston) und "Argo" aus dem Jahr 2012. Hier wird eine Geiselnahme von US-Bürgern in Teheran aus dem Jahr 1979 aufgegriffen.
Hier der Trailer zum Film "Gone Baby Gone" von Regisseur Ben Affleck:
Projekte abseits der Leinwand – Ben Affleck als Aktivist
Neben seiner Arbeit als Schauspieler und Regisseur findet Ben Affleck auch immer wieder Zeit, sich für soziale Zwecke zu engagieren. Dass er ein Mensch werden würde, der sich für die Belange von sozial benachteiligten Menschen einsetzt und sich auch politisch engagiert, dass wurde Ben mit auf den Weg gegeben durch seine Eltern. Die beiden haben ihre Kinder sehr liberal erzogen, sind selbst politisch aktiv und haben es sozusagen ihren Kindern vorgelebt.
Was das Politische angeht, so ist Ben seit Jahren überzeugter Demokrat und unterstützt auch bei Präsidentschaftswahlen die Kandidaten der demokratischen Partei in den USA. Zu diversen Wahlveranstaltungen, auch aktuell, unterstützt er die Kandidaten. Er hält zum Beispiel Vorträge oder beteiligt sich an Diskussionen. Außerdem sammelt er bei Wohltätigkeitsveranstaltungen Geld für den Wahlkampf der Präsidentschaftskandidaten. Was seine politische Einstellung angeht, so hat Ben auch keine Angst davor in TV-Interviews und politischen Shows seine Meinung zu bestimmten Themen zu sagen und sie auch gegen Kritiker vehement zu verteidigen.
Ben Affleck ist zudem Mitbegründer einer Organisation die sich in Afrika engagiert. Die „Eastern Congo Initiative“ setzt sich insbesondere für die Belange der kongolesischen Bevölkerung ein. Es werden Gelder gesammelt um die Menschen zu unterstützen, Häuser zu bauen oder sozial Schwachen zu helfen. Seit 2010 gibt es diese Non-Profit-Organisation.
Ben Affleck wird synchronisiert von Peter Flechtner
Die deutsche Stimme von Ben Affleck ist Peter Flechtner. Er synchronisiert den amerikanischen Schauspieler seit dem Blockbuster „Armageddon – das jüngste Gericht“ aus dem Jahr 1998. Peter hat die Schauspielerei gelernt und ist auch als Darsteller im Fernsehen und auf der Theaterbühne aktiv. Im US-Film „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg hatte er eine kleine Nebenrolle. Auch im Tatort war Peter Flechtner zu sehen. Darüber hinaus ist er Synchron- und Hörbuchsprecher. Neben der Synchronisation von Ben Affleck ist er Sprecher von Ron Livingston, David Harbour, Jason Lee oder auch William Fichtner.
Hier ein Beispiel von Peter Flechtners Arbeit als deutsche Synchronstimme von Ben Affleck. Der Trailer zum Film "Argo"
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