Der Schauspieler und Synchronsprecher Sven Gerhardt wurde 1968 in Homburg (Efze) geboren.
Um im Synchron ernsthaft Fuß zu fassen hat man entweder Schauspiel studiert oder schon als kleines Kind im Synchronstudio gestanden. Sven Gerhardt studierte Schauspiel und zwar zwischen 1992 und 1996 in Hannover. Nach ersten Theater und TV-Rollen zog es ihn nach Berlin, wo er seit 1999 lebt und arbeitet. Zu sehen ist Sven Gerhardt heute meistens im TV, zum Beispiel in „SOKO Leipzig“ (2003, 2011) oder „Notruf Hafenkante“ (2015, 2019). Als Sprecher ist Sven Gerhardt neben Werbung, Hörspiel und Games vor allem im Bereich Synchron im Einsatz. Unter seinen annähernd 800 Synchronrollen haben sich schon einige Feststimmen herauskristallisiert wie Raphael Sbarge und Ian Tracey. Insbesondere als neue Stimme von Agent Mulder a.k.a. David Duchovny in den neuen Folgen der Kult-Mystery-Serie „Akte X“ hat Sven Gerhardt sein Rollenprofil nochmals erweitert.
Das eine der neusten Serienerfolge aus Spanien kommt, hat wohl niemand hierzulande erwartet, aber so ist es. Denn „Haus des Geldes“ ist eine extrem gute Serie: spannend und auf psychologischer Ebene ziemlich gut gemacht. In erster Linie geht es um den größten Bankraub aller Zeiten, aber eigentlich dreht sich doch alles um die Beziehungen und psychologischen Tricks der Meisterdiebe untereinander. Sven Gerhardt leiht in „Haus des Geldes“ dem spanischen Schauspieler Pedro Alonso für die Rolle des Andrés de Fonollosa Gonzalves, Deckname „Berlin“, seine Stimme. Berlin wird wegen diverser Raubüberfälle per Haftbefehl gesucht und übernimmt die Leitung des geplanten Millardenraubs.
Ab Minute 1:58 in diesem Ausschnitt aus der Serie „Haus des Geldes“ hören wir Sven Gerhardt als Berlin a.k.a. Andrés:
„Die Synchronaufnahmen waren ein Traum, also richtig Kino!“
Der Film „Alles außer Gewöhnlich“ (2019) ist der neue Coup von den Machern des Überraschungserfolges aus dem Jahre 2011 „Ziemlich beste Freunde“. Man kann sich also vorstellen, wie sich Sven Gerhardt freute, die Hauptrolle des Bruno in diesem Streifen synchronisieren zu dürfen. Noch dazu, wenn diese von dem weltbekannten französischen Schauspieler Vincent Cassel verkörpert wurde. Cassel spielt in der Verfilmung dieser wahren Geschichte den jüdischen Sozialarbeiter Bruno, der sich zusammen mit seinem muslimischen Kollegen Malik (Reda Kateb) aufopferungsvoll um autistische Jugendliche in Paris kümmert. Ohne große Unterstützung und über ständige Hürden hinweg, geben sie jedem jungen Menschen eine Chance, über sich hinauszuwachsen. Aufgrund der Corona-Pandemie, die wenigen Wochen nach dem Kinostart im Dezember 2019 begann, hat der Film wie so viele andere nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient. Für alle, die anspruchsvolle Filme mit Herz und Verstand schätzen, ist „Alles außer Gewöhnlich“ ein echter Geheimtipp.
Und hier sit der Trailer zu „Alles außer Gewöhnlich“:
In seiner Anfangszeit als Sprecher hatte sich Sven Gerhardt irgendwann als sogenannter „Menge/ Masse“-Sprecher in der Synchronbranche etabliert. Plötzlich bekam er seine erste richtige Synchronrolle. Trotz Aufregung konnte Sven Gerhardt damals überzeugen. Denn der zu vertonenden Kollege gehört heute zu Sven Gerhardts Feststimmen. Aus heutiger Sicht handelte es sich um eine legendäre Produktion, nämlich die Serie „24“. Raphael Sbarge spielte in den ersten vier Folgen der sechsten Staffel die Rolle des Ray Wallace. Für Sven Gerhardt war die Rolle eine Feuertaufe von drei intensiven Stunden. Er meisterte sie mit Bravour, so dass er sich heute noch gerne daran zurückerinnert.
Hier der Trailer zur sechsten Staffel von „24“:
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