Heute stellen wir offiziell unsere inoffizielle Liste der Stationvoices von allen relevanten TV-Sendern in Deutschland vor. Soweit ich weiß gibt es solch eine Übersicht noch nicht, zumindest nicht offiziell.
Viele unserer Kunden fragen diese Sprecher an und da nicht jeder von uns alle Sprecher im Kopf hat, wird das bei uns natürlich sauber gelistet und abgelegt.
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Die großen Sender wie Pro7, Sat1, RTL, ZDF, ARD oder Kabel1 sind recht einfach, etwas schwerer wird es dann bei Spartensendern wie SIXX oder ProSiebenMAXX. Dabei kommt uns zugute, dass wir für diese Sender auch die Castings machen und immer up to date sind.
Die Relevanz dieser Informationen liegt auf der Hand. Die Marktanteile für die relevante Zielgruppe bei SIXX oder ProSiebenMAXX sind recht hoch, bei gleichzeitigen überschaubaren Kosten für die Werbesekunden. Bei verschiedenen Produkten oder Marken macht es durchaus Sinn, die weithin bekannte „Stationvoice“ zu nutzen und damit ein bereits vorhandenes Vertrauen und Wohlwollen der Zuschauer von der Stationvoice auf das Produkt zu übertragen. Vor allem neue Produkte, die relativ unbekannt sind können von diesem Vorgehen profitieren.
Die gute Nachricht ist, die Stationvoice von z.B. SIXX darf Werbung sprechen. Das Gleiche gilt für viele andere Sprecher auch. Es gibt Einzelfälle in dem das nicht möglich ist, das ist dann bitte explizit bei unserer Sprecheragentur anzufragen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Besetzung von Stationvoices für neue Sender. Dies kann auch Radiosender betreffen, die Wert auf ein Alleinstellungsmerkmal legen und nicht die „gleiche“ Stimme wir Sender „X“ haben wollen. In dieser Liste kann man nachschauen, ob "meine" Wunschstimme bereits bei einem Sender als Stationvoice aktiv ist bzw. wer in Sachen Stationvoice noch "jungfreulich" ist und noch nicht als Sprecher bei einem TV- Sender arbeitet.
Einige Sender haben eine Stationvoice, die sehr lange für den Sender spricht, z.B. RTL, andere Sender weisen eine recht hohe Fluktuation auf. Es gibt sehr markante Stimmen, wie z.B. Tilo Schmitz für ProSieben oder angenehme normale Stimmen, wie z.B. Torsten Eikmeier bei „Super RTL“. Es gibt auch Sender, die mehrere Stationvoices nutzen bzw. mehrere Sprecher, Trailer oder Teaser sprechen. Gut möglich, dass das nicht mehr die alleinige Aufgabe der Stationvoice ist.
Aktuelle Übersicht der TV-Stationvoices in Deutschland
3SAT - Gordon Piedesack / Gilles Karolyi
ARD - Nick Benjamin
arte - Gisa Bergmann
Boomerang - Olaf Renoldi
Cartoon Network - Roman Wolko / Olaf Renoldi
Comedy Central - Heike Schrötter / Jürgen Wolters
Disney Channel - Daniela Hoffmann
Dmax - Andreas Karg
Eins Festival - Regina Gisbertz
FOX - Genoveva Mayer
Kabel 1 - Matti Klemm / Andreas Wilde
Kabel 1 Classics - Matti Klemm / Manfred Trilling
N24 - Tilo Schmitz / Maja Manero
NatGeo People - Karim El Kammouchi
NBC SyFy - Johannes Raspe
Phoenix - Mathias Bauer
Pro 7 Fun
Pro7 - Tilo Schmitz / Martin Magestro / Norman Matt / Doris Lauerwald
Pro7 Maxx - Martin Kautz
RBB - Mario Hassert
RTL - Patrik Linke / Fabian Körner
RTL 2 - Christian Reimer / Christoph Felcher / Uta Kienemann
RTL Crime - Patrik Linke / Fabian Körner
RTL Living - Patrik Linke / Fabian Körner
RTL Nitro - Martin Schäfer
RTL Passion - Fabian Körner
SAT 1 - Michael Lott / Michael Betz
SAT 1 Emotions - Mario Hassert
SAT 1 Gold - Hans Jörg Karrenbrock
Servus TV Deutschland - Torben Liebrecht
Sixx - Ulrike Stürzbecher
Super RTL - Silke Haupt / Torsten Eikmeier
Tele 5 - Mario Grete
TNT Glitz - Jacquline Belle
TNT Serie - Dominik Auer / Olaf Renoldi
TNT Serie - Olaf Renoldi
VoX - Volker Wolf / Dieter Brandecker
ZDF - Gisa Bergmann / David Annel / Sebastian Eck
ZDF neo - Gisa Bergmann
Wir versuchen diese Liste aktuell zu halten, dennoch geben wir keine Garantie auf die Aktualität und Korrektheit dieser Liste.
Wie wird eine TV-Stationvoice aufgenommen?
Das ist im Grunde einfach. Der Sprecher geht oft in ein Studio und wird dort live mit dem TV-Sender über ISDN verbunden. Dieses System ermöglicht es dem TV-Sender auch über große Entfernungen Sprecher aufzunehmen. Dadurch werden die Reisekosten komplett eingespart, außerdem fallen keine Tagesgagen an, die viele Sprecher verlangen würden, wenn Sie z.B. von Berlin nach München fahren müssten. Was verständlich ist, der Sprecher müsste mit An- und Abreise einen kompletten Tag einplanen, um dann 1 oder 2 Stunden vor Ort aufzunehmen.
Bei den meisten Aufnahmen liegen die Trailer als Video vor und über verschiedene Übertragungswege, wird das Video in unserem Studio eingespeist und kann dann von dem Studio des TV-Senders gesteuert werden. Damit sieht der Sprecher in Berlin das Gleiche, wie die Regie des TV-Senders. Über 4 ISDN-Leitungen finden solche Übertragungen statt und liefern eine Soundqualität, die für TV-Produktionen ausreicht. Abseits davon wird das Material bei uns natürlich immer mitgeschnitten und dann auf den Servern des jeweiligen TV-Senders zusätzlich abgelegt. Nicht zu unterschätzen ist die Erfahrung der Tonmeister, die auf viele Dinge achten müssen und in ein oder zwei Stunden bis zu 8 Trailer aufnehmen.
Wie oft wird aufgenommen?
Das kommt immer auf den TV-Sender an. Einige Sender setzten nicht sehr viele Trailer ein und benötigen einmal die Woche den Sprecher für eine Stunde, andere TV-Sender haben pro Woche zwei Termine. Die meisten Sprecher brauchen in der Regel nur eine Stunde pro Termin und liefern zwischen 2-10 verschiedene Produktionen ab. Fast alle auf Bild, manche auf „Schwarz“ weil nur der Text vorliegt und das Bild noch nicht fertig geschnitten ist.
Man ist versucht feste Termine zu vereinbaren, allerdings gibt es immer wieder Situationen, in dem der Sprecher oder die Sprecherin kurzfristig verfügbar sein muss. Das setzt auf der Seite der Sprecher eine extrem, hohe Flexibilität voraus. Gerade bei neuen Sendern, wie z.B. ProSiebenMAXX oder SIXX hatten wir am Anfang viele Termine, oft musste geändert werden, bis sich alles eingespielt hatte.
Warum braucht man diese Liste?
Für uns intern ist es natürlich immer wichtig zu wissen, wer wo was spricht. Das beeinflusst unsere Entscheidung beim Casting und beim Besetzen von Sprechern für viele Projekte. Möchte man eine Stimme für eine TV-Werbung einsetzen, die z.B. die Stationvoice von einem der großen Sender ist?
Bei vielen Marken ist das ein wichtiges Kriterium, da große Marken oft ein Alleinstellungsmerkmal haben möchte und das eben auch im TV und Radio. Wie bereits erwähnt gilt dies natürlich auch bei der Besetzung von neuen Stationvoices, hier möchte man vermeiden, dass man die Stimme von einem anderen bekannten TV-Sender überhaupt anbietet. Ich gehe soweit zu sagen, dass es auch bei den TV-Stationen nur wenige Personen gibt, die wissen wer bei den anderen Sendern spricht.
Andererseits hat es auch durchaus Vorteile zu wissen, welche Stationvoice bei welchem Sender engagiert ist. Das können durchaus wichtige Kriterien bei der Wahl eines Sprechers für verschiedene Projekte sein. Es ist z.B. so, dass bei Sky in den letzten 2 Jahren, zumindest bei einzelnen Sendern wie z.B. TNT, vermehrt Startups Werbung schalten, die keine bekannte Marke sind. Diese neuen Produkte können durchaus die positiven Signale der Stationvoice eines Senders wie SIXX nutzen, um den TV-Spot zu pushen. Es wird wenige Leute geben, die dann plötzlich sagen: „Oh, wie toll, das ist ja die Stimme von SIXX“, aber fakt ist, dass es Untersuchungen gibt, die belegen, dass das Unterbewusstsein sehr wohl Signale aussendet, die positiv sind. Vorausgesetzt natürlich man mag den Sender SIXX.
Inflation der Stimmen
Das ist ein wunderbares Thema, was aus meiner Sicht viel zu selten betrachtet wird, zumindest nicht direkt. Im Prinzip ist das sehr einfach zu beschreiben. Ein Sprecher geht davon aus, dass seine Stimme sich bei dem Konsumenten abnutzt. Wird seine Stimme zu oft im TV oder Radio gesendet und gehört, reduziert sich der Wert der Stimme. Diese Inflation werden sich die meisten Sprecher/innen bezahlen lassen bzw. begrenzen die Verwertungszeit Sprachaufnahmen. Ein gutes Beispiel ist Manfred Lehmann (Synchronstimme Bruce Willis) der über einige Jahre die Praktikerwerbung (20% auf alles) gesprochen hatte und sehr oft zu hören war.
Das führte soweit, dass er für viele andere Produkte nicht mehr angefragt wurde, er war zu präsent. Das trieb Blüten. Eine witzige Anekdote: ein andere Kunde nutzte die Stimme von Bruce Willis für seinen Funkspot, die Kunden hörten „dieses Wochenende“ und kamen auch in Massen am Wochenende, allerdings standen die Kunden vor dem Praktikermarkt und wollten die 20% haben. Der Praktikermarkt konnte keine 20% geben, da das nur an ausgewählten Tagen, die von der Konzernzentrale vorgegeben waren, stattfand. Im Grunde hat der Kunde mit der Stimme Praktiker Kunden verschafft, und selbst davon nichts gehabt. Die Anfragen für den Sprecher gingen zurück, da seine Stimme einer enorm hohen Inflation unterlag, bedingt durch die häufigen Werbeschaltungen von Praktiker. Diese Geschichte hatte zur Folge, dass Manfred Lehmann fortan die Worte "20% auf Alles" und "Außer Tiernahrung" nicht mehr sprach.
Es gibt also Stimmen die „überpräsent“ sein können, die Verwendung ist inflationär und es ist schlicht unmöglich mit einigen Stimmen ein Alleinstellungsmerkmal zu erreichen. Bis zu einem gewissen Grad wird das den von der Stimme gesprochenen Marken nicht schaden, bei unserem „20%“ Beispiel sehen wir aber, wohin das führen kann. Hat man als Kunde auf eine Stimme gesetzt, kann es passieren, dass man nach einigen Jahren feststellt, dass man auf das falsche Pferd gesetzt hat und ist angehalten seine „Markenstimme“ zu wechseln. Das ist meist teuer und aufwändig.
Diese TV-Stationvoiceliste stellt ein Baustein für die Betrachtung der Stimmen im deutschsprachigen Raum dar. Mit unserem andern Tool (Stimmen der TV-Spots in Deutschland) hat man zwei wirkungsvolle Bausteine in der Hand, um eine erste Analyse für die Besetzung von Stimmen für seine Marke vorzunehmen. Auf Anfrage stellen wir eine Übersicht von überproportional stark beanspruchten Stimmen im deutschsprachigen Raum zur Verfügung. Diese Übersichten sind sehr sensibel und müssen oft aktualisiert werden, ein Grund warum wir diese Übersichten nicht online veröffentlichen können.
Exklusivität der Stimmen
Wir stehen sehr oft vor der Aufgabe für unsere Kunden Stimmen zu suchen, die nicht für Konkurrenzmarken sprechen, aber dennoch sehr gut und besonders sind, das schließt auch die Betrachtung der Stationvoices mit ein. Mit der Zeit ändern sich auch die Bedingungen, so muss eine Stimme, die heute sehr wenig in der Werbung aktiv ist, nicht zwangsläufig in 5 Jahren immer noch fast exklusiv für eine Marke sprechen. Diese Situation ist natürlich nicht vorhersehbar und kann nur mit einem Exklusivvertrag gelöst werden. Ein Beispiel ist die Stimme von Volkswagen (Tobias Kluckert), er wurde von Volkswagen exklusiv eingekauft und darf außer Volkswagen keine andere Werbung sprechen. Ein cleverer Schachzug von Volkswagen. Wenn man sich die Gesamtbudgets von großen Marken anschaut, die jährlich in Schaltzeiten investiert werden, ist die Summe für solch eine Exklusivität relativ gering, aber extrem viel wert! So sichert solch ein Vertrag das Alleinstellungsmerkmal der Marke im kompletten akustischen Bereich.
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